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Leserbrief zum Artikel Literaturnobelpreis: Bekenntnis zum Imperium vom 17.10.2019:

Entsetzliche Fehlentwicklung

Dem Verfasser ist in diesem Beitrag eine detaillierte Bloßstellung von einigen Spitzen im deutschen PEN, dessen Mitglied er selbst seit vielen Jahren ist, treffend gelungen. Das »Gedächtnis« der leitenden Herren im deutschen PEN scheint nicht mal mehr für ein Dutzend Jahre auszureichen. Damals war Peter Handke vom deutschen PEN gelobt, ja sogar für seine Serbien-Texte verteidigt worden. Und nun, wo der Weltbekannte endlich und verdientermaßen den Nobelpreis für Literatur durch das offensichtlich nicht abhängige Vergabekomitee zugesprochen bekam, gehört auch noch die Spitze einer deutschen Berufsvereinigung der Schriftsteller zu den Anklägern und Verurteilern. Eine wahrhaft entsetzliche Entwicklung im sogenannten Literaturbetrieb (…). Erschreckende deutsche Moral- und Geisteszustände, die sich erneut offenbarten. Die höchste Literaturauszeichnung für Handke finde ich sehr verdient und sehr gerecht. (…) Sasa Stanisic sollte nach seiner Frankfurter Rede in sich gehen. Gut, dass Otto Köhler einige Hintergründe und Zusammenhänge so deutlich offenlegte. Es ist immer wieder aufschlussreich, Texte des betagten Germanisten und Publizisten zu lesen; er hat wohl nie dem Literaturbetrieb nachgegeben. Auch das ist sehr bemerkenswert!
Rainer Döhrer, Barchfeld/Werra
Veröffentlicht in der jungen Welt am 24.10.2019.
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