Leserbrief zum Artikel Reichstagsbrand: Einzeltäter im Dutzend
vom 27.07.2019:
Schon von Dimitroff widerlegt
Die These vom Einzeltäter van der Lubbe hat bereits Georgi Dimitroff als einer der Hauptangeklagten auf der Bühne des Reichstagsbrandprozesses in seinem brillanten Schlussplädoyer ad absurdum geführt. Den inquisitorischen Bedingungen seiner Haft und den ihm nicht ausgehändigten relevanten politischen Informationen zum Trotz hat er mit geschickt eingebrachten Metaphern von Goethes Faust (»politische Verrücktheit«) und Mephisto (»politischer Provokateur«), seiner präzisen Charakterisierung der historischen deutschen Wirklichkeit des Februar 1933, die Schlussfolgerung, was denn der politische Zweck dieser Reichtagsbrandstiftung gewesen ist, wer hinter den Kulissen dieses Schauprozesses die wahren Drahtzieher sind, vor der Weltöffentlichkeit das Rampenlicht auf die wahren Täter gelenkt. Die Verhandlungsführung des Richters hat er der Lächerlichkeit preisgegeben, mit Verweis auf den Aufklärungsgedanken Galileis (»und sie dreht sich doch«) endgültig die Regie übernommen und dem Richter die Narrenkappe aufgesetzt.