Gegründet 1947 Donnerstag, 25. April 2024, Nr. 97
Die junge Welt wird von 2751 GenossInnen herausgegeben

Leserbriefe

Liebe Leserin, lieber Leser!

Bitte beachten Sie, dass Leserbriefe keine redaktionelle Meinungsäußerung darstellen. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zur Veröffentlichung auszuwählen und zu kürzen. Leserbriefe sollten eine Länge von 2000 Zeichen (etwa 390 Wörter) nicht überschreiten. Kürzere Briefe haben größere Chancen, veröffentlicht zu werden. Bitte achten Sie auch darauf, dass sich Leserbriefe mit konkreten Inhalten der Zeitung auseinandersetzen sollten. Ein Hinweis auf den Anlass Ihres Briefes sollte am Anfang vermerkt sein (Schlagzeile und Erscheinungsdatum des betreffenden Artikels bzw. Interviews). Online finden Sie unter jedem Artikel einen Link »Leserbrief schreiben«.

Leserbrief zum Artikel Kuscheln mit der Bundeswehr: Tarnfarbe Grün vom 17.06.2019:

Am Krankenbett

Haben sich wirklich die Kräfteverhältnisse im Ergebnis der Wahlen verschoben oder doch nur die die täuschenden Farbgebungen? Hoffnung macht, wie Jugend sich mit klarem politischen Protest zu Wort meldet. Wenn das den Grünen deutlich Stimmen bringt, zeigt es zugleich, welche politische Unklarheit zur Grünen-Politik vorhanden ist. Seit Jahrzehnten stellt Grün samt regierendem oder mitregierendem Grün unter Beweis, wie sie bereit sind, jedes grüne Prinzip aufzugeben, alles mitzutragen und den Konzerninteressen willfährig zu folgen.
Regierungsträume lösen Euphorie aus und übertragen sich auf SPD und Linke. An den realen Machtverhältnissen und aller Erfahrung mit grüner Politik vorbei glauben in der Linken so manche, ernsthaft mit Rot-Rot-Grün eine andere Politik machen zu können. Oder ist es eher der Wille, an Regierung und Macht zu gelangen? Wie kann und will die Partei Die Linke in Koalition mit SPD und Grünen weiter erfolgreich behaupten können, die einzig konsequente Partei für den Frieden zu sein? Seit Fischer und Schröder haben sich Grüne nicht gescheut, für Krieg mitzustimmen, für immer mehr Krieg von deutschem Boden mitverantwortlich zu sein. Jüngste Auftritte lassen daran keinen Zweifel. Ist zu erwarten, dass ein rot-rot-grünes Bündnis die Friedenspolitik und soziale Ziele der Linken auch nur annähernd durchsetzbar erscheinen lässt? Könnte es vielleicht gar sein, nachdem sich eine SPD nahezu totgerettet am Krankenbett Kapitalismus hat, dass nun Linke und Grüne dafür auch noch einspringen?
Roland Winkler, Aue
Veröffentlicht in der jungen Welt am 19.06.2019.
Weitere Leserbriefe zu diesem Artikel:
  • Spätestens jetzt

    Nachdem sich auch der uniformierte Cem Özdemir von Bündnis 90/Die Grünen als Parteifreund der Bundeswehr geoutet hat, sollte sich eigentlich jeder Gedanke an eine Regierungsbeteiligung auf Bundesebene...
    Dedo Staubesand, Berlin
  • Klare Aufgabe

    Erschrocken und fassungslos blickte ich gestern morgen auf unser Titelblatt … Lobbyverliebt, wie Cem Özdemir nun mal ist, war es keine wirkliche Überraschung, ihn irgendwann mal auch im aktiven Kriegs...
    David Schwarzendahl
  • Gerechte und ungerechte Kriege

    Gerecht ist ein Krieg, wenn er der Verteidigung dient. Dienen Bundeswehr-Einsätze in Afghanistan und anderswo der Verteidigung? Natürlich nicht! So sind diese Einsätze nur die Fortsetzung einer einer ...
    Emil Schaarschmidt
  • Nicht erstrebenswert

    Krieg ist nichts anderes als ein Zweikampf, um dem Gegner wehrlos zu machen und diesem seinen Willen aufzuzwingen. Er ist nicht, wie so oft behauptet, die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln. ...
    Herbert Müller