Leserbrief zum Artikel Sahra Wagenknecht: Eine Lanze für den Markt
vom 18.05.2019:
Sachliche Kritik
Ich stimme zu, dass Sahra Wagenknecht »links von der SPD und innerhalb der Linkspartei auf dem linken Flügel« steht, schon lange keine kommunistischen Positionen mehr vertritt und auf die wirklichen Ursachen sozialer Probleme hinweist und insofern Rassismus bekämpft. Ich bin auch gegen Personifizierungen, insbesondere gegen Personenkult. Mir geht es um Inhalte. Weil Mainstreammedien und -politik massiv gegen links vorgehen und jederzeit die Gefahr der Anpassung besteht, sehe ich auch die Notwendigkeit, sich dagegen zu wehren. Ist es aber in diesem Zusammenhang sinnvoll, Personen anzugreifen, die potentielle Verbündete sind? Wäre es nicht besser, zwar zu verdeutlichen, an welchen Stellen wir warum anderer Meinung sind, aber diese Kritik immer sachlich und solidarisch zu äußern? Ist es andernfalls verwunderlich, wenn es auf einseitige Kritik »die zahlreichen heftig ablehnenden Reaktionen« gibt, die sich gegenseitig aufschaukeln? Spielen wir damit nicht den Herrschenden mit ihrer Spalte-und-Herrsche-Politik in die Hände?