junge Welt: Jetzt am Kiosk!
Gegründet 1947 Montag, 6. Mai 2024, Nr. 105
Die junge Welt wird von 2751 GenossInnen herausgegeben
junge Welt: Jetzt am Kiosk! junge Welt: Jetzt am Kiosk!
junge Welt: Jetzt am Kiosk!

Leserbriefe

Liebe Leserin, lieber Leser!

Bitte beachten Sie, dass Leserbriefe keine redaktionelle Meinungsäußerung darstellen. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zur Veröffentlichung auszuwählen und zu kürzen. Leserbriefe sollten eine Länge von 2000 Zeichen (etwa 390 Wörter) nicht überschreiten. Kürzere Briefe haben größere Chancen, veröffentlicht zu werden. Bitte achten Sie auch darauf, dass sich Leserbriefe mit konkreten Inhalten der Zeitung auseinandersetzen sollten. Ein Hinweis auf den Anlass Ihres Briefes sollte am Anfang vermerkt sein (Schlagzeile und Erscheinungsdatum des betreffenden Artikels bzw. Interviews). Online finden Sie unter jedem Artikel einen Link »Leserbrief schreiben«.

Leserbrief zum Artikel Solarworld ist schon wieder pleite vom 29.03.2018:

Grüner Sonnenkönig

Als hätte der »grüne Sonnenkönig«, das Gründungsmitglied der Grünen Frank Asbeck, das politische Erdbeben nach der Landtagswahl 2005 in Nordrhein-Westfalen vorausgeahnt, hatte er doch in den Wochen zuvor 400.000 Aktien von seiner Firma verkauft. Rund vierzig Millionen Euro spülte das Geschäft auf die Familienkonten. Wie so oft, war Asbeck anderen wieder einmal einen Schritt voraus. »Nicht die Großen fressen die Kleinen, sondern die Schnellen die Langsamen«, lautet seine Devise. Für mich ist nun eine weitere Insolvenz kein Zufall mehr. Es wurde wieder abkassiert zu Lasten der Arbeitnehmer und der Steuerzahler. Denn bestimmt spielen Fördermittel oder Bürgschaften in Thüringen und in Sachsen eine Rolle. Nun werden Ramelow, Tiefensee und die vielen Landrats- und Bürgermeisterkandidaten bald vor Ort sein und Unterstützung zusagen. Tut mir leid, liebe Mitarbeiter, aber vielleicht wäre eine Firmenübernahme durch einen seriösen Investor besser. »Grüne« Kapitalisten wie Asbeck liefern den Beweis, wie unehrlich »grüne Politik« ist. Es geht nur um das Geschäft mit einer Energiewende, die ökologisch und ökonomisch gescheitert ist. Schon vor der Bundestagswahl 2017 hatte ich in einem Leserbrief darauf verwiesen, dass Asbeck den Investoren 350 Millionen Euro, davon 170 Millionen auch Kleinanlegern schuldet. Kleinanlegern, die dem »Sonnenkönig« auf den Leim gegangen sind und auf das »grüne Wunder“ nun weiter vertrauen müssen, weil sonst die ganze Kapitalanlage weg ist (…). Offenbar bestätigt sich meine Befürchtung. Der »grüne« Multimillionär hat es in acht Jahren auf ein Vermögen von 650 Millionen Euro (…) gebracht. Herzstück dieser Politik und seines Vermögens ist auch das Erneuerbare-Energien-Gesetz. Die Karawane von Glücksrittern und »grünen Kapitalisten« zieht weiter in einer globalisierten Welt, wo Wertschöpfung oder Löhne, von den man leben kann, Fremdwörter werden. Die Kataris werden wie Asbeck die Gewinner sein, die Verlierer stehen schon fest. Das sind auch die normalen Steuerzahler, mit Millionen Euro an Subventionen und Fördermitteln. Es entsteht der Eindruck, dass Katar und der »grüne Sonnenkönig« nur eine Konkurrenz in Deutschland ausschalten wollen. Schuld sind wieder einmal China, Trump und bald bestimmt auch Putin.
Wolfgang Kleindienst
Veröffentlicht in der jungen Welt am 04.04.2018.