junge Welt: Jetzt am Kiosk!
Gegründet 1947 Montag, 29. April 2024, Nr. 100
Die junge Welt wird von 2751 GenossInnen herausgegeben
junge Welt: Jetzt am Kiosk! junge Welt: Jetzt am Kiosk!
junge Welt: Jetzt am Kiosk!

Leserbriefe

Liebe Leserin, lieber Leser!

Bitte beachten Sie, dass Leserbriefe keine redaktionelle Meinungsäußerung darstellen. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zur Veröffentlichung auszuwählen und zu kürzen. Leserbriefe sollten eine Länge von 2000 Zeichen (etwa 390 Wörter) nicht überschreiten. Kürzere Briefe haben größere Chancen, veröffentlicht zu werden. Bitte achten Sie auch darauf, dass sich Leserbriefe mit konkreten Inhalten der Zeitung auseinandersetzen sollten. Ein Hinweis auf den Anlass Ihres Briefes sollte am Anfang vermerkt sein (Schlagzeile und Erscheinungsdatum des betreffenden Artikels bzw. Interviews). Online finden Sie unter jedem Artikel einen Link »Leserbrief schreiben«.

Leserbrief zum Artikel Stalingrad: Победа! Sieg! vom 02.02.2018:

Skandalöse Bewertung

Noch im Sommer 2012 konnte das Stabsmusikkorps der Bundeswehr auf dem Roten Platz in Moskau aufspielen. Mehr ausgestreckte Hand von russischer Seite geht nicht. Und wie war die Antwort? Deutsche Regierungsmitglieder waren aktiv in den Kiewer Putsch 2014 verwickelt, und dieser wurde gegen Moskau instrumentalisiert. Jetzt verhöhnt die Bundesregierung das russische Volk mit ihrer skandalösen Bewertung des rassenideologischen Vernichtungskriegs Hitlers gegen die Sowjetunion als »militärische Handlungen«. Mit einer Dreistigkeit, die gefährliche Soziopathen in der Politik verrät, wischt sie die systematischen Greuel der Wehrmacht beiseite und wirft sie die Demut und Dankbarkeit hinter sich, die wir den Russen für die Wende von Stalingrad schulden: Vor allem Russland erlöste die Welt vom Alptraum ihres tiefen Absturzes in rassistische Barbarei.
In Verachtung auch des ebenso russischen Geschenks der deutschen Wiedervereinigung zersetzen Merkel und Co. unser Gewissen, das uns an unsere besondere Verantwortung für den Weltfrieden gemahnt. Durch glatte Geschichtsfälschung schwächen sie unseren Widerwillen gegen ihre Kriegsvorbereitungen: gegen die massivsten Militärbewegungen der NATO seit dem Kalten Krieg hin zur Westgrenze Russlands. Die werden flankiert von kontrafaktischer Panikmache der britischen Militärs – »die Russen kommen« – und dem Gefasel amerikanischer Generäle von einem neuen großen Krieg in Europa. Vergessen sollen wir, dass Putin 2001 im Bundestag um Partnerschaft warb.
Uwe Brauner
Veröffentlicht in der jungen Welt am 07.02.2018.
Weitere Leserbriefe zu diesem Artikel:
  • Vergessene Sorben

    Der Sieg der Sowjetarmee in Stalingrad hat auch den Sorben, einer slawische Nation, die heute noch in Brandenburg und Sachsen lebt, damals vielleicht 100.000 Menschen, das Leben gerettet. SS-Führer Hi...
    Gerhard Ulbrich
  • Dauernde Verantwortung

    Der Sieg von Stalingrad über die Faschisten der deutschen Wehrmacht sowie die Schlächter der Waffen-SS sollte immer ein Gedenktag höchster Priorität sein. Das Leiden der russischen Bevölkerung unter d...
    Georg Dovermann
  • Erinnerung an »Das Geschenk«

    Ich möchte in diesem Zusammenhang an das Buch »Das Geschenk« des Wuppertaler Arbeiterschriftstellers, Widerstandskämpfers gegen den Faschismus und Spanienkämpfers Peter Kast erinnern und zur Lektüre e...
    Dirk Krüger, Wuppertal