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Leserbrief zum Artikel Stalingrad: Победа! Sieg! vom 02.02.2018:

Dauernde Verantwortung

Der Sieg von Stalingrad über die Faschisten der deutschen Wehrmacht sowie die Schlächter der Waffen-SS sollte immer ein Gedenktag höchster Priorität sein. Das Leiden der russischen Bevölkerung unter den deutschen Faschisten ist genauso in grausamer Erinnerung wie der Holocaust auch. Das Verhalten der Wehrmacht sowie der Waffen-SS im gesamten Osten ist mit tiefsten animalischen Instinkten vergleichbar. Die ewige historische Verantwortung gegenüber seinen einstigen Kriegsgegnern im Zweiten Weltkrieg gilt dort ebenso wie gegenüber der einstigen jüdischen Bevölkerung auch. Wenn man als Angehöriger sowie auch als Betroffener des russischen Volkes Rache an den Deutschen in irgendeiner Form genommen hat, ist dies immer verständlich, und die Verbrechen gegen die Menschlichkeit durch Deutsche, die im übrigen nach dem Krieg in der BRD sehr schnell wieder an die Macht kamen, sind durch nichts zu relativieren. Von daher sollte man auch endlich aufhören, dem ersten Bundeskanzler Konrad Adenauer in der Nachkriegspolitik zu sehr die Fahne zu halten. Alle Deutschen der unmittelbaren Nachkriegszeit, auch die Regierung der BRD, können sich glücklich schätzen, dass Stalin so schnell wieder mit diesen Schlächtern verhandelt hat und ihnen durch die Übergabe der Kriegsgefangenen entgegengekommen ist. Die Inanspruchnahme deutscher Kriegsgefangener in Russland sowie in Sibirien ist um vieles geringer als das, was Deutsche dem Osten angetan haben.
Georg Dovermann
Veröffentlicht in der jungen Welt am 06.02.2018.
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