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01.02.2026: Bildungsreise nach Kuba im Februar 2026 (1.2. - 13.2.2026)

Wir führen zurzeit eine Warteliste, bitte dort eintragen.

Seit einigen Jahren steckt Kuba in einer Wirtschafts-, Versorgungs- und Energiekrise, die sich durch den Einbruch des Devisenbringers Tourismus infolge der Covid-19-Pandemie, verschärfter US-Blockade und eigener Ineffizienzen weiter zuspitzt. Stundenlange tägliche Stromabschaltungen gehören seit Monaten zum Alltag. Vor allem junge, gut ausgebildete Kubaner*innen kehren ihrem Land den Rücken. Die Insel erlebt den größten Massenexodus ihrer Geschichte. Was hält das Land noch zusammen? Und wie geht es weiter mit Kuba? Diese Fragen stellen sich angesichts der multiplen Krise dringender denn je.

Während in Miami reaktionäre exilkubanische Kreise weiter von einem bevorstehenden Zusammenbruch der kubanischen Revolution träumen, ist die Karibikinsel für viele Linke immer noch das Vorbild einer gerechten Gesellschaft. Doch wer auf Kuba unterwegs ist, lernt ein anderes Land kennen: wenig Schwarz-Weiß, viele Grautöne. Errungenschaften der Revolution, wie das allgemeine kostenlose Gesundheits- und Bildungssystem, die Grundversorgung mit Lebensmitteln, öffentliche Dienstleistungen wie ÖPNV oder Müllentsorgung erodieren und mit ihnen eine einstmals egalitäre Gesellschaft.

Auf unserer Bildungsreise wollen wir den widersprüchlichen Alltag der Menschen, die auf Kuba leben, kennenlernen. Wie gehen Regierung und Bevölkerung mit der Krise um, welche Krisenstrategien entwickeln sie? Was lässt sich daraus vielleicht auch für den Alltag in Deutschland mitnehmen? Gleichzeitig war das Land in der Lage, zwei Impfstoffe gegen Covid-19 zu entwickeln, oder im Fall von Naturkatastrophen einen effektiven Zivilschutz zu organisieren. Wir wollen deshalb auch schauen, was die Welt von Kuba lernen könnte, etwa bei Themen wie Genderpolitik, sozialer Kohäsion oder lokaler nachhaltiger Landwirtschaft.

Wir treffen Kubaner*innen, die der Krise auf kreative Weise begegnen: Feminist*innen und Landwirt*innen, Ärtz*innen und Kleinunternehmer*innen. Auch Vertreter*innen der Regierung kommen zu Wort und berichten von den immer neuen Anpassungsleistungen der kubanischen Politik gegenüber den Herausforderungen der aktuellen Situation. Durch die Begegnungen wollen wir die Strukturen des staatlichen Gesundheitssystems, die Wirtschafts- und Sozialreformen der Regierung, aber auch die auf Improvisation beruhende Alltagsökonomie der Kubaner*innen verstehen lernen.

Wir organisieren die Reise trotz der klimapolitischen Argumente gegen Fernreisen, weil der Tourismus für das Überleben der kubanischen Gesellschaft heute unverzichtbar ist. Damit Reisedauer und Distanz in einem weniger problematischen Verhältnis stehen, bieten wir ein längeres, zwölftägiges Programm an. Ein privater Aufenthalt im Vorfeld oder Anschluss wird von uns empfohlen. Wer möchte, kann mit uns im Anschluss an das zweiwöchige Programm in Havanna auf eine einwöchige Radreise durch die kubanische Wirklichkeit gehen.

Für genauere Infos zum Programm und Ablauf, bitte mailen an: andreas.knobloch@yahoo.de

Reiseleiter
Andrea Schmidt, Sozialpädagogin, bereist Kuba seit 2018 und war zuletzt im Rahmen ihres Masterstudiengangs “Kritische Diversity- und Community-Studien” für ein Semester an einer kubanischen Universität; Andreas Knobloch, einer der wenigen fest akkreditierten deutschen Journalisten in Kuba, lebt und arbeitet seit knapp 15 Jahren in Havanna; und Andrés Schmidt, Sozialarbeiter und Aktivist mit internationalistischem Fokus, hat als Reiseleiter für Fahrradreisen auf Kuba gearbeitet.

Reisekosten
rund 1.360 Euro im DZ und 1.490 Euro im EZ für 13 Nächte Unterbringung mit Frühstück, Reiseleitung, Programm und vor Ort anfallende Reisekosten. An- und Abreise sind von den Teilnehmer:innen selbst zu organisieren und zu finanzieren.

Vorbereitung
Die Teilnahme an den zwei Vorbereitungstreffen zur Reise (per Zoom) ist aus organisatorischen Gründen obligatorisch.

Anmeldung & Anmeldeschluss
Für die Reise stehen 24 Teilnahmeplätze zur Verfügung (jeweils 8 Einzel- und 8 Doppelzimmer). Anmeldeschluss ist der 31.10.2025

Bildungsurlaub
Für Teilnehmer:innen mit Arbeitgeber in Berlin wird eine Bildungsfreistellung bei der zuständigen Behörde beantragt. Für Teilnehmer:innen mit Arbeitgeber aus weiteren Bundesländern wird auf Anfrage eine Bildungsfreistellung bei den zuständigen Behörden beantragt. Keine Bildungsfreistellung können aufgrund fehlender oder anderweitiger gesetzlicher Grundlage Teilnehmer*innen mit Arbeitgeber aus Bayern, Sachsen und Nordrhein- Westfalen beantragen.



Anmeldung erforderlich

Veranstaltet durch: Helle Panke

10:00 Uhr

Helle Panke e.V. – Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin
Kopenhagener Str. 9
10437 Berlin
Weitere Infos: https://www.helle-panke.de/de/topic/3.termine.html?id=3929