Keine Diktatur, noch keine Demokratie
Am Sonntag finden in Chile Präsidentschaftswahlen statt.Verändern wird sich auch durch diesen Urnengang nichts. Das Parteibündnis Concertación bleibt weiter an der Regierung
Harald NeuberSie ist eine Frau. Sie ist Sozialistin. Sie ist ein Opfer der Diktatur. Die 54jährige Michel Bachelet wußte in den vergangenen Wochen und Monaten genau, wie sie aufzutreten hatte, um ihren Vorsprung im Wahlkampf auszubauen. So geht am Sonntag auf den ersten Blick eine Linke ins Rennen um die Präsidentschaft Chiles. Aber eben nur auf den ersten Blick. Tatsächlich steht Bachelet – die nach der Ermordung ihres Vaters 1974, nach Terror und Folter einst in die DDR floh – für die konservative Kontinuität im postfaschistischen Chile.
Die politische Schizophrenie, der sich ihre »Sozialistische Partei« seit Eintritt in das Dauerbündnis mit den Christdemokraten 1990 hingibt, machte die gelernte Medizinerin auch im jW-Interview deutlich. Offen spricht sie über die Aufarbeitung der Diktatur und ihre Familie, die eng mit dem Sozialisten Salvador Allende vertraut war. Zugleich bezieht sie sich jedoch positiv auf Angela Merkel und versichert Washington im »Krieg geg...
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