Wir sind alle Voyeure
Wir leben nicht in der »Lindenstraße«, wir gucken sie – am Sonntag zum 1000. Mal. Weil dort nie etwas vordergründig Außergewöhnliches passiert
F.-B. HabelAnke Engelke und Hape Kerkeling moderieren einen Tanzwettbewerb in der »Lindenstraße«. Das war die Überraschung in der 900. Folge, die vor knapp zwei Jahren gesendet wurde. Den Wettbewerb gewannen damals Hajo und Berta. Wenn wir am Sonntag die 1000. Folge sehen können, die extra 15 Minuten länger dauert (45 Minuten), wird Berta fehlen. Die Schauspielerin Ute Mora ist gestorben, und auch Martin Rickelt, der den starrsinnigen Onkel Franz spielte, weilt nicht mehr unter den Lebenden. Ob der Rest der Besetzung davonkommt, wenn der schießwütige Olaf Kling in Aktion tritt, muß abgewartet werden.
Abtreibung bis Zölibat
Als 1985 die ersten zehn Folgen der von Hans W. Geißendörfer nach dem Vorbild der britischen Weekly Soap »Coronation Street« konzipierten WDR-Serie liefen, wurde der »Lindenstraße« vorgeworfen, sie mache die Zuschauer zu Voyeuren des Alltags der Nachbarn. Darin besteht aber genau ihr Reiz. Es geschieht nichts vordergründig Außergewöhnliche...
Artikel-Länge: 8254 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 1,90 € wochentags und 2,30 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.