Putschdrohung in Bolivien
Generalstreik in zweiter Woche. Opposition befürchtet Staatsstreich. Präsident Mesa in der Defensive
Timo BergerEinen »Verräter im Regierungspalast« nannte Felipe Quispe den bolivianischen Präsidenten Carlos Mesa vergangene Woche auf einer Demonstration von 5000 Gewerkschaftsaktivisten und Landarbeitern. »Wir werden jetzt über (Mesas) Schicksal entscheiden«, so Quispe in La Paz, dem Regierungssitz des Andenstaates. Kurz zuvor hatte sich sein Gewerkschaftsverband CSUTCB dem unbestimmten Generalstreik angeschlossen, den der Dachverband COB vor acht Tagen ausgerufen hatte. Die Opposition will mit Streiks und Straßenblockaden die »zweite große Offensive« gegen den Einfluß der ausländischen Treibstoffkonzerne und die neoliberale Politik der Regierung starten. Ihre Hauptforderungen ist die Wiederverstaatlichung der bolivianischen Erdgasvorkommen. Die letzte Protestbewegung vergleichbaren Ausmaßes hatte Mitte Oktober vergangenen Jahres Mesas Vorgänger Gonzalo Sánchez de Losada gestürzt. Quispe war dabei einer der prominentesten Anführer.
Carlos Mesa – bis zu Lozadas St...
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