Die Wiederkehr der Zensur
Hannes Hofbauer über die Wandlung der Meinungsunterdrückung in Geschichte und Gegenwart
Gerd BedszentDas Buch »Zensur« von Hannes Hofbauer ist keine grundlegende Abhandlung über Beschränkungen der Pressearbeit im Rahmen der bürgerlichen Gesellschaft. Es ließe sich trefflich darüber streiten, ob eine Gängelung durch Beamtenapparate oder Vorgaben von an Profit orientierten Medienkonzernen das größere Übel für einen kritischen Journalismus sind. Marx und Engels machten sich mehrfach über die Fixierung des liberalen Bürgertums auf die »Pressfreiheit« lustig, betrachteten die Zensur aber letztlich als ernstes Hindernis für die weitere Verbreitung sozialistischen Gedankenguts.
Die kürzlich von Hofbauer vorgelegte Abhandlung ist vor allem eine Übersicht zu den härtesten Fällen von Zensur vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart. Für den Autor begann die offen praktizierte Medienzensur im Anschluss an die Erfindung des Buchdrucks. Die Kirche fürchtete um ihr Monopol in Sachen ideologischer Diskurse und drohte allen Druckern nicht genehmigter Bücher mit Exkommuni...
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