»Man hat sich im ›Grand Hotel Abgrund‹ eingerichtet«
Zum Niedergang des linken Kulturjournalismus – und was jetzt zu tun ist. Ein Gespräch mit Susann Witt-Stahl
Interview: Stefan HuthAusgerechnet vor einem heißen Herbst mit Antikriegs- und Sozialprotesten wird M&R auf Eis gelegt – ist das nicht ein besonders schlechter Zeitpunkt?
Ja, natürlich. Denn dieser »schlechte Zeitpunkt« ist ja zugleich der Kulminationspunkt einer weltenbrandgefährlichen Entwicklung, von der sich leider ideologisch verwirrte Teile der Linken zum NATO-Patriotismus und Rechtsopportunismus treiben lassen. Da die sogenannte vierte Gewalt heute so aggressiv wie nie als Einpeitscherin einer Politik fungiert, die unsere Gesellschaft in den Abgrund stürzen kann, kommt jetzt den oppositionellen Medien eine exponierte Rolle zu. Vor allem als Aufklärer, aber auch als Megaphone aller vernünftigen Kräfte, die verstanden haben, was jetzt historisch fällig ist: der »Griff nach der Notbremse«, revolutionärer Widerstand, wie es Walter Benjamin in seinen »Geschichtsphilosophischen Thesen« angesichts des Faschismus und Zweiten Weltkriegs ausdrückte. Aber der allgegenwärtige M...
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