An der Nahtstelle
Flickwerk der Vielstimmigkeit: Die Künstlerin Anne Reiter sucht in Hamburg nach Orten innerdeutscher Erinnerungskultur
Fabian LehmannEin grauer Wintertag in der Hamburger Hafencity. Eine junge Frau in einer altmodischen Arbeitsjacke schlingt einen langen, gelb-grau gemusterten Schlauch aus Stoff um das historische Stück Berliner Mauer, das hier verlassen auf dem Platz der Deutschen Einheit steht. Die Situation ist vielsagend und ein zentrales Bild der Ausstellung »ost.west NAHT«, die am kommenden Wochenende in der Hamburger Galerie Hinterconti gezeigt wird.
Der Ort, den Anne Reiter für ihre künstlerische Intervention gewählt hat, ist einer der ganz wenigen in Hamburg, der einen direkten Bezug zur Geschichte der DDR herstellt. Dabei ist der Platz, der dem bundesrepublikanischen Deutschland gewidmet ist, zugleich auch die Adresse der Elbphilharmonie – jenem Palast des Bürgertums, welcher der Hansestadt den kulturellen Metropolenstatus sichern soll. Das Konzerthaus stellt das kleine Stück Mauer dabei buchstäblich in seinen Schatten. Und als wäre das nicht genug der Symbolik, war es ausgere...
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