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Angst vor der eigenen Courage: Das Auftragswerk »Luther« im neuen Erfurter Opernhaus
Christian SchmidtBedrohlich senken sich Symbole über die Szene: Die Reformation hat Orgelpfeifen zu Raketen gemacht, und Martin Luther fragt sich, was von seinem Werk bleiben wird, da die Bauern zum Aufstand gegen die Obrigkeit rufen. Die blitzblanke neue Erfurter Opernbühne muß zeigen, was sie so kann im Handlungswust der Uraufführung einer »Luther«-Oper des 37 Jahre jungen Berliner Komponisten Peter Aderhold. Aber so richtig wollen die vielen Aspekte, die Aderholds Vater Egon ins Libretto packte, nicht auf die edlen Bretter passen.
Der von den eigenen Verdiensten verängstigte Luther soll das Thema der von Karoline Gruber inszenierten Oper sein, aber dem Protagonisten Johannes M. Kösters bleibt kaum Luft zum Atmen. Bald zweifeln, bald zagen, mal wüten, mal zürnen – der spröde Bariton hat alle Hände voll zu tun, seine Widersprüchlichkeit vor sich her zu tragen. Die übrigen Akteure helfen weder ihm noch dem verwirrten Publikum, den blanken Sinn des Stückes zu erkennen....
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