Weder Krieg noch Frieden
Zu den Volksrepubliken im Donbass vier Jahre nach ihrer Gründung
Reinhard LauterbachAm Mittwoch, dem sowjetischen Siegestag, zog durch Donezk eine der größten Demonstrationen der jüngeren Geschichte. Nach offiziellen Angaben waren es gut 70.000 Teilnehmer, die als »Unsterbliches Regiment« mit Porträts gefallener Angehöriger marschierten – rund zehn Prozent der Bevölkerung, die der Stadt nach Krieg und Flucht eines Teils seiner Bewohner noch verblieben ist. Das ist ein höherer Anteil als in Moskau. Eine andere Nuance: Während in Russland die Ehrung aktuell, etwa in Syrien, gefallener Soldaten vermieden wurde, wurden in Donezk auch die Porträts von Kämpfern der Volkswehren aus den Jahren 2014 und 2015 durch die Straßen getragen. Im Donbass ist der Krieg nicht Geschichte, sondern Randbedingung des Alltags.
Gleichzeitig hält der sporadische, aber regelmäßige Beschuss frontnaher Ortschaften durch die ukrainische Armee an. Dass hier zwei Wohnhäuser zerstört wurden, dort eine Rentnerin Verletzungen davontrug, sind Meldungen, die zur Routine gew...
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