Streit um Tod
Vor 35 Jahren starb Matthias Domaschk in der U-Haftanstalt der Bezirksverwaltung des MfS in Gera. Suizid sagten die DDR-Behörden, Mord heißt es in Politik und Medien nach der Wende
Robert AllertzAm 12. April 1981 starb in Gera ein junger Mann. Der Leichnam hing an einem Heizungsrohr, um seinen Hals spannte sich eine Schlinge, die aus seinem Hemd gewunden worden war. Die Strangulation hatte zum Tode geführt, befanden die Gerichtsmediziner. Die Umstände deuteten auf einen Suizid.
Wie meist in solchen tragischen Fällen, wenn Menschen unerwartet Hand an sich legen, zweifeln auch hier Angehörige, Freunde und Bekannte an einer derartigen Feststellung. Sie können sich nicht vorstellen, dass jene Person, die ihnen vertraut und lieb war, sie einfach allein gelassen haben soll. Ohne Gruß und Abschied. Und sie wollen es sich auch nicht vorstellen, denn Wahrheit schmerzt. Darum suchen sie nach Fakten, die den eigenen Zweifel an der gegebenen Darstellung nähren, weil sie nicht glauben wollen, dass sich alles genau so zugetragen haben könnte, wie es ihnen mitgeteilt worden ist. Sie suchen »nach der Wahrheit«, weil unterstellt wird, dass sie nur Lügen zu hören ...
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