Eine Liebe in Stuttgart
Zeichensetzung einer Hoffnungsträgerin
Hans DanielDie Frankfurter Allgemeine Zeitung hatte es immer schon gewußt: »Denn läßt man die politischen Leitartikler beiseite und schaut bei den Literaturkritikern von damals vorbei, muß man sich wundern, wie vor dem jetzigen Fall überhaupt sein Aufstieg stattfinden konnte: An >eingesprengten Bildungsplittern< schnitten sich schon damals die Wohlmeinenden, das >poetisch Bemühte< wurde zur Leselast, >gewissensbissige Schriftstellerei< stieß unverdaulich auf: Literatur als Kauknochen.« Von Rolf Hochhuths 1978 bei Rowohlt erschienenem Roman »Eine Liebe in Deutschland« ist die Rede. Anlaß des Verrisses, 22 Jahre nach dem Erscheinen des Buches, ist die Entscheidung der Kultusministerin Baden-Württembergs, Annette Schavan, die Festlegung einer Fachkommission »besonders qualifizierter Lehrer« aus dem Jahr 1996 aufzuheben, Hochhuths Roman in den Kanon der prüfungsrelevanten Werke aufzunehmen.
Die FAZ kann ihre Genugtuung über die Verbannung des »Nestbeschmutzers« Hoch...
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