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Betr.: Artikel Es brennt
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Es brennt
Es ist nicht zu verkennen, dass die Fankurven gerade in letzter Zeit nach der Pandemie heller und bunter leuchten. Vielerorts in oberen und unteren Ligen fehlt es bei fast keinem Spiel mehr an bunten Fackeln, Bengalos oder Blinkern. Selbst in den Heimkurven ist regelmäßig der Fall, was früher eher eine Ausnahme war. Die Vertreter der Verbände kommen mit dem Zählen der einzelnen Pyros gar nicht mehr hinterher, um die Sportgerichte mit Informationen für die anvisierten Urteile und Geldstrafen zu füttern. Seit Jahren erzählen uns die Verbände, dass es ja gar keine Strafen seien, sondern präventive Mittel, um die Vereine dazu zu bewegen, mehr gegen Pyrotechnik im Stadion zu tun. Was dieses »Mehr« aber eigentlich sein soll, wird freilich nie erklärt. Offensichtlich kann und will insbesondere der DFB das nicht. Schließlich ist er ja selbst nicht in der Lage, Pyrotechnik im Stadion zu unterbinden, wie jedes Jahr aufs neue beim von ihm selbst veranstalteten Pokalendspiel deutlich wird. Und ich wage zu prophezeien, dass das im diesjährigen Endspiel nicht groß anders sein wird.
Dabei könnte es sich der DFB mit seinen Verbänden wie auch den Vereinen durchaus einfacher machen. Warum spricht man mit den Fans nicht einmal über die Legalisierung von Pyrotechnik im Stadion? Lediglich anzuführen, dass Pyrotechnik im Stadion nun einmal verboten sei, ist ein Totschlagargument. Schließlich hat es der DFB oder die DFL mit ihren Vereinen selbst in der Hand, eine Änderung in Angriff zu nehmen. Vorbild könnte dabei Frankreich sein. Dort ist man über mehrere Stufen jetzt zu einer Teillegalisierung von Pyrotechnik gekommen. So etwas klappt natürlich nur, wenn alle Beteiligten den guten Willen dazu haben. Offensichtlich fehlt es daran aber schon bei den Verbänden. Wie wäre es denn, wenn man sich nach Jahren des abgebrochenen Dialogs wieder auf die Fans zubewegte? Niemand weiß, was bei derartigen Gesprächen herauskommt. Aber wer nicht miteinander spricht, kann auch nicht zu Lösungen kommen. Oder will der DFB das vielleicht gar nicht, da ihm dann eine sprudelnde Einnahmequelle versiegen würde? So wie es jetzt läuft, kann es jedenfalls nicht bleiben.
»Sport frei!« vom Fananwalt