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21.02.2009, 23:53:25 / Feria 2009

Chinesen in Havanna

Von Gunnar Siebecke

Hier geht es nicht um die im 19. Jahrhundert gegründete chinesische Gemeinde, hier geht es um junge chinesische Studentinnen und Studenten: Bemerkt haben wir einige von ihnen bereits auf dem Flug nach Kuba, aber auf der Buchmesse sind sie unübersehbar. In kleinen oder größeren Gruppen ziehen sie durch die verschiedenen Hallen und schauen wie alle anderen nach Interessantem.

Wir haben mit ihnen gesprochen und dabei folgendes erfahren: Knapp 2.000 StundentInnen aus China studieren aufgrund eines chinesisch-kubanischen Abkommens von 2006 in Kuba die spanische Sprache. Das Abkommen sei über acht Jahre geschlossen, das Studium dauert zwei Jahre. Das Projekt reiht sich in verschiedene Handels- und Wirtschaftsabkommen zwischen Kuba und China ein, so dass z.B. als Gegenleistung auch Busse für den Nahverkehr geliefert werden.

Die StudentInnen wohnen ca. 20 km östlich von Havanna in der ehemaligen Pionierstadt »Tarara«. Bis in die 80er Jahre war dieses riesige Objekt direkt an der Küste eine der beliebtesten Stätten der kubanischen SchülerInnen: 14 Tage im Jahr fuhren die Schulklassen nach Tarara und erlebten dort einen ganz anderen Unterricht. Seit etwa Mitte der 80er waren dort für mehr als 10 Jahre die Kinder aus Tschernobyl, teilweise zu langfristigen Aufenthalten, zur Genesung und Erholung zu Gast. Vollkommen restauriert und erneuert haben dort nun die chinesischen StudentInnen eine Unterrichtsstätte gefunden.

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Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren. Denn nicht allen lernen die junge Welt kennen, da durch die Beobachtung die Werbung eingeschränkt wird.

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