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Aus: Ausgabe vom 04.01.2008, Seite 3 / Schwerpunkt

Zur Person: Ignacio Ramonet

Der im Mai 1943 im spanischen Rondela geborene Journalist Ignacio Ramonet leitet die in Paris erscheinende Monatszeitung für internationale Politik Le Monde diplomatique. Im Dezember 1997 publizierte das Blatt einen Leitartikel von Ramonet unter der Überschrift »Désarmer les marchés« (Die Märkte entwaffnen). Darin machte der Autor Devisenspekulationen für die Finanzkrise in Südostasien verantwortlich. Ramonet attackierte die Dominanz der Finanzmärkte und den unbeschränkten Kapitalfluß und bezeichnete diese als Gefahr für die Demokratie und die Stabilität der Staaten. Eine neue Organisation sollte diesem Trend entgegenwirken. Es war die Geburtsstunde der »Association pour une taxation des transactions financières pour l’aide aux citoyens«, kurz: ATTAC.

Seine Jugend hatte Ignacio Ramonet in Tanger verbracht. Er studierte Ingenieurwissenschaften und Soziologie in Bordeaux, Rabat und Paris. Er promovierte als Schüler von Roland Barthes an der École des Hautes Études en Sciences Sociales im Fach Semiotik. Seit 1972 lebt und arbeitet er in Frankreich.

In den letzten Jahren widmete sich Ramonet, dessen Beiträge in Deutschland unter anderem in der jungen Welt erscheinen, verstärkt der wuchernden Macht von Medienkonzernen. In zwei seiner jüngeren Bücher – »La tiranía de la comunicación« (1999), »Propagandas silenciosas« (2002) – befaßte er sich mit diesem Thema. Er ist Mitbegründer der regierungsunabhängigen Organisation Media Watch Global.

Auch auf der von jW ausgerichteten Rosa-Luxemburg-Konferenz am 12. Januar 2008 in Berlin wird sich Ignacio Ramonet mit dem Machtmißbrauch der großen Medienkonzerne befassen. In seinem Beitrag wird er aufzeigen, wie der Einfluß der Informationsunternehmen immer mehr mit politischen und wirtschaftlichen Interesse einhergeht. Er wird verdeutlichen, warum viele vermeintliche Gegner der Pressefreiheit tatsächlich Bewahrer der medialen Demokratie sind – in Venezuela etwa. Und vor allem wird Ignacio Ramonet ein Stück dazu beitragen, die große Frage zu beantworten: Wie können linke und demokratische Gegenstrategien entwickelt werden?(hn)

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