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Aus: Ausgabe vom 27.12.2007, Seite 11 / Feuilleton

Wowereit 2009

Theater im Wandel der Zeit: Wo Walter Felsenstein vor 60 Jahren das realistische Musiktheater begründete, gab es zum Jubiläumskonzert der Komischen Oper am vergangenen Sonntag vormittag absurdes Theater. Die drei Festredner – Intendant Andreas Homoki, der Regierende Kultursenator Klaus Wowereit und der Kulturmanager Sir Peter Jonas – brachten es fertig, die großen Leistungen des Hauses und ihrer Chefregisseure Felsenstein, Joachim Herz und Harry Kupfer zu würdigen, ohne die DDR, die unmittelbar nach Kriegende trotz hoher Reparationszahlungen mit dem Aufbau der Oper begann und sie 43 Jahre finanzierte, mit einer Silbe zu erwähnen. Ist über die DDR nichts Schlechtes zu sagen, sagt man eben gar nichts. Immerhin bot das Jubiläum Wowereit die Vorlage zu seiner Weihnachtsbotschaft: Die Zeit des Philosophierens, ob Berlin drei Opern brauche, sei vorbei. Berlin könne sich drei Opern leisten. Alle drei Häuser werden dank der finanziellen Hilfe der Bundesregierung künftig besser ausgestattet. Das riß Sir Peter zu der Verkündigung hin, er freue sich, vor dem künftigen Bundeskanzler zu sprechen.

(ssch)

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