Gegründet 1947 Sa. / So., 20. / 21. April 2024, Nr. 93
Die junge Welt wird von 2767 GenossInnen herausgegeben
Aus: Ausgabe vom 15.12.2007, Seite 16 / Aktion

Und Ihr Beitrag?

Erfolgsgeheimnis der jungen Welt: Zwischen den Lesenden und den Machenden dieser Zeitung gibt es ein ganz besonderes Zusammenspiel
Damit eine unabhängige linke Tageszeitung in diesem Deutschland existieren kann, bedarf es neben allerlei sonstiger Bedingungen auch des besonderen Engagements der sie Machenden und der sie Lesenden. So arbeiten die Beschäftigten in Verlag und Redaktion mehr, verdienen aber weniger als normal. Da wir weder über Werbemillionen verfügen noch wie andere auf eine Parteibasis zurückgreifen können (wo beispielsweise automatisch mit Beitritt zur Partei ein Einstiegsabo offeriert wird) müssen besondere Wege der Werbung gegangen werden. Diese werden allerdings nicht von einer teuren Werbeagentur oder einer Marketingabteilung im Hause entwickelt, sondern so nebenbei vom Kollektiv in Kreativrunden. Mehrbelastung gibt es auch an anderen Stellen: Da sich eine Zeitung wie die junge Welt nicht nur mit den üblichen Angeboten auf dem Medienmarkt begnügen kann, sondern auf eigene Quellen, Analysen und Ansichten angewiesen ist, müssen Redaktion und Autoren erhöhten Aufwand betreiben. Trotzdem arbeiten in Verlag und Redaktion der jungen Welt zusammengenommen weniger Menschen als beispielsweise in der Sportredaktion der Frankfurter Rundschau. Wie kann man unter solchen Bedingungen überhaupt eine brauchbare Zeitung machen und sie auch noch erfolgreich an die Frau, an den Mann bringen, fragen Sie sich?

Dabei sind das noch lange nicht alle Besonderheiten. Oder kennen Sie eine Tageszeitung, der im Verfassungsschutzbericht alljährlich dies und jenes unterstellt, letztlich aber vor allem die Unverschämtheit einer eigenen Sicht auf die Dinge vorgeworfen wird? Deren Auslandskorrespondentin mal so rasch am Flughafen verhaftet und dem Haftrichter vorgeführt wird, um dann gleich wieder freigelassen zu werden? Gegen die ein BKA-Topagent aggressiv vor zahlreiche Gerichte zieht, weil diese Zeitung nicht wie die New York Times (oder namhafte Zeitungen in Deutschland) bereit ist, im Rahmen der Berichterstattung über relevante Vorgänge dessen Namen auf Bitten des BKA zu verschweigen? Das Strickmuster dieser und vergleichbarer Aktivitäten ist einfach: Möglichst mit viel Dreck werfen, irgendwas wird schon hängen bleiben, irgendein Schaden wird schon angerichtet. An dieser Stelle wollen wir nur noch auf eine weitere Besonderheit hinweisen: Veranstaltungen werden bei der jungen Welt nicht von Dienstleistern durchgeführt, und das nicht nur aus ökonomischen Gründen. Auch sie werden vom Kollektiv der Machenden organisiert (oft unterstützt durch Bündnispartner), ob es sich nun um die Rosa-Luxemburg-Konferenz, Auftritte auf Buchmessen oder Veranstaltungen in unserer neuen jungeWelt-Ladengalerie handelt.

Und falls Sie sich jetzt erst recht die Frage stellen, wie das alles zu schaffen ist, so dürfen wir darauf hinweisen, daß auch die Antwort bei Ihnen zu finden ist: Obwohl es die junge Welt immer wieder schafft, mit diesem oder jenem Beitrag Leserinnen und Leser zu verärgern, ist deren Bereitschaft, sich für diese Zeitung einzusetzen, außergewöhnlich hoch. Das ist der zentrale Schlüssel zu unseren Erfolgen. Verlag und Redaktion wissen das zu schätzen, sie setzen auch ganz bewußt auf diese Karte. Deshalb sind wir bei jeder unserer Aktionen auf Ihre Unterstützung angewiesen, bei der aktuellen Hammerkampagne aber in besonderem Maße. In der gestrigen Ausgabe haben wir Ihnen mit der jungen Welt Ihren persönlichen Abocoupon zur Verfügung gestellt. Wir möchten Sie nun bitten, diesen (oder das Geschenkabo auf der Rückseite des Anschreibens) ausgefüllt an uns zurückzuschicken. Wir rechnen uns beste Chancen aus, die noch fehlenden 1235 Abonnements im Rahmen unserer Hammeraktion bis zur Rosa-Luxemburg-Konferenz einzuwerben. Vorausgesetzt, unsere Rechnung geht auf und auch Sie leisten einem Beitrag.

Verlag, Redaktion, Genossenschaft

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Die Grenzen in Europa wurden bereits 1999 durch militärische Gewalt verschoben. Heute wie damals berichtet die Tageszeitung junge Welt über Aufrüstung und mediales Kriegsgetrommel. Kriegstüchtigkeit wird zur neuen Normalität erklärt. Nicht mit uns!

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