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Aus: Ausgabe vom 03.04.2007, Seite 12 / Feuilleton

Knut ein Opfer der Treuhand

Die Mutter des kleinen Eisbären Knut hat ihn wohl wegen eines nach dem Mauerfall erlittenen Traumas nicht angenommen. Nach Angaben ihrer damaligen Dompteurin Ursula Böttcher wurde Tosca vor acht Jahren von der Treuhand unter dramatischen Umständen von ihrer Bärengruppe getrennt. Entgegen einem Vorvertrag mit den spanischen Käufern der Eisbären habe die Treuhand die Tiere getrennt, »ohne mir ein Wort zu sagen«, sagte Böttcher der Zeitschrift Super Illu laut Vorabbericht vom Montag. »Quasi über Nacht war alles weg. Ich konnte mich nicht mal von meinen Bären verabschieden.«

Die heute 79jährige und ihr Partner Manfred Horx waren mit ihrer Eisbären-Dressur große, weltbekannte DDR-Stars. 1999 wurde die Gruppe abgewickelt. Knuts Mutter war gemeinsam mit ihrem Bruder Kenny im Alter von sieben Monaten zu ihr gekommen, sagte Böttcher. Sie sei immer gut drauf gewesen und habe schnell gelernt. Tosca hatte Knut und dessen Zwillingsbruder Anfang Dezember im Berliner Zoo zur Welt gebracht, die beiden aber vor ihrer Höhle ausgesetzt und ignoriert. Während der Bruder kurz darauf starb, wurde Knut zum Publikumsliebling.


(AFP/jW)

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