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Aus: Ausgabe vom 01.02.2007, Seite 15 / Natur & Wissenschaft

Klimawandel II

Der australischen Metropole Sydney drohen im Zuge des Klimawandels deutlich mehr Hitzetote, Buschfeuer und Überschwemmungen. Die Durchschnittstemperatur wird nach der Prognose einer am Mittwoch veröffentlichten Regierungsstudie bis zum Jahr 2070 um 4,8 Grad Celsius ansteigen (deutlich stärker als die von der UNO angenommenen drei Grad weltweit). Damit einher gehe ein Rückgang der Niederschlagsmengen um 40 Prozent und ein Anstieg des Meeresspiegels um 20 Zentimeter. Wellen von mehr als 20 Metern Höhe dürften über die Küsten des Bundesstaates New South Wales hereinbrechen, Häuser überschwemmen und die Strände abtragen. »Das mag nach einem Weltuntergangsszenario klingen, aber wir müssen uns dem stellen«, sagte der Regierungschef von New South Wales, Morris Iemma, der die Studie beim nationalen Forschungsinstitut CSIRO in Auftrag gegeben hatte. Prognostiziert werden heftigere Stürme und Buschfeuer, dazu ein Anstieg der hitzebedingten Todesfälle von zuletzt 176 auf über 1300 im Jahr 2050. Schon heute herrscht auf dem Kontinent die schlimmste Dürre seit mehr als hundert Jahren. In großen Städten ist das Trinkwasser rationiert. Mit Verweis auf wirtschaftliche Folgen aber verweigert die Regierung unter Premierminister John Howard ihre Unterschrift unter das Kyoto-Protokoll. (AFP/jW)

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