Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2024
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Aus: Ausgabe vom 23.12.2006, Seite 15 / Geschichte

Anno ... 52. Woche

1806, 27. Dezember: Nach der Besetzung der sogenannten Do­naufürstentümer Moldau und Walachei durch russische Truppen erklärt das Osmanische Reich Zar Alexander I. den Krieg. Im sechs Jahre später vereinbarten Frieden von Bukarest erhält Rußland Bessarabien und die östliche Moldau zugesprochen.

1826, 24. Dezember: In Buenos Aires beschließt ein Kongreß der seit zehn Jahren von Spanien unabhängigen »Vereinigten Provinzen des Rio de la Plata« die erste bundesstaatliche Verfassung für Argentinien. Vorausgegangen waren 1776 die Ausrufung eines selbständigen Vizekönigreichs innerhalb des spanischen Kolonialreiches, der Sturz des Vizekönigs und die Bildung der Vereinigten Provinzen am 25. Mai 1810, die Unabhängigkeitserklärung vom 9. Juli 1816 sowie langjährige, auch bewaffnet ausgetragene Verfassungskämpfe zwischen liberalen Zentralisten und konservativen Föderalisten.

1906, 25./26. Dezember: In Berlin beschließt eine Konferenz freier Jugendorganisationen die Bildung der Vereinigung der freien Jugendorganisationen Deutschlands (»Freie Jugend«). Initiatoren der auf eine Anregung des SPD-Linken Karl Liebknecht zurückgehenden Gründung waren Berliner, Bernauer und Harburger Jugendvereine; ihrem Aufruf folgen zu Beginn des Jahres 1907 Jungarbeiter u. a. aus Essen, Solingen, Braunschweig und Rostock. Mit weiteren Vereinen z. B. aus Kiel, Magdeburg, Dortmund, Köln, Schweinfurt oder München wuchs die Freie Jugend von anfangs 1483 bis Ende 1907 auf 3789 Mitglieder an; im September 1908 waren es nahezu 5500.


1916, 30. Dezember: In Petersburg wird der Abenteurer Grigori Rasputin, ein Günstling des russischen Zaren Nikolaus II. von Monarchisten ermordet, die eine weitere Diskreditierung der Dynastie durch den 50jährigen verhindern wollten. Der sich als Heiliger ausgebende Mönch hatte seit 1907 wachsenden Einfluß auf die Zarenfamilie; von ihm hing zeitweise sogar die Ernennung von Ministern ab.

1916, 30. Dezember: Deutschlands Gegner im Ersten Weltkrieg beantworten ein »Friedensangebot« des deutschen Reichskanzlers vom 12. Dezember abschlägig. Theodor von Bethmann Hollweg hatte darin nach Absprache mit den Verbündeten Österreich, Bulgarien und Türkei Friedensverhandlungen angeboten, ohne konkrete Bedingungen bzw. Zugeständnisse zu formulieren. Die Ablehnung der Entente bezieht sich auf die Unverbindlichkeit des Vorschlags und war vermutlich auch so kalkuliert: Die Reichsregierung nutzt die Antwort der Alliierten, um gegenüber den Befürwortern eines Friedensschlusses in Deutschland mit der angeblichen Unwilligkeit des Feindes die Notwendigkeit zu begründen, den Krieg fortsetzen zu müssen. Dafür spricht auch die deutsche Ignoranz gegenüber einer Note der USA vom 21. Dezember, in der Präsident Wilson allen kriegführenden Ländern Friedensvorschläge unterbreitet hatte.

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