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Aus: Ausgabe vom 21.12.2006, Seite 1 / Ausland

UN sollen Israels Atomarsenal verurteilen

Iranischer Diplomat wendet sich an den Sicherheitsrat. USA drängen auf rasche Sanktionen gegen Teheran
Der Iran hat den UN-Sicherheitsrat aufgefordert, Israel für die »heimliche Entwicklung und den Besitz von Atomwaffen« zu verurteilen. Die Vereinten Nationen müßten Sanktionen erwägen, sollte Israel sein Atomwaffenarsenal nicht aufgeben, schrieb Irans UN-Botschafter Dschawad Sarif in einem am Dienstag (Ortszeit) veröffentlichten Brief an den Präsidenten des Sicherheitsrats, Abdulasis El Nasser. Die heimliche Entwicklung von Atomwaffen stelle einen Verstoß gegen internationales Recht dar und widerspreche den klaren Forderungen der Mehrheit der UN-Mitglieder, hieß es. Im Nahen Osten könne es keinen Frieden geben, solange das »massive israelische Atomwaffenarsenal« eine »Bedrohung für die Region und darüber hinaus darstelle«, schrieb der iranische UN-Botschafter in dem Brief. In einem vergangene Woche im deutschen Fernsehen ausgestrahlten Interview hatte Olmert sich über das atomare Gleichgewicht in der Region geäußert. Dies wurde als erstes offizielles Eingeständnis des Atomwaffenbesitzes seines Landes gedeutet.

Die USA wollen den UN-Sicherheitsrat derweil über Sanktionen gegen Iran abstimmen lassen. Die Verhandlungen der Ratsmitglieder über den Text stünden kurz vor dem Abschluß, sagte US-Außenamtssprecher Sean McCormack am Dienstag in Washington. Er gehe davon aus, daß die Resolution die Zustimmung aller 15 Mitgliedsländer erhalte. Am Montag habe Außenministerin Condoleezza Rice mit ihrem russischen Kollegen Sergej Lawrow über die letzten strittigen Punkte gesprochen, sagte McCormack. Die fünf Vetomächte im UN-Sicherheitsrat und Deutschland konnten sich am Dienstag abend trotzdem nicht auf den von den europäischen Staaten vorgelegten Resolutionsentwurf einigen. Rußland lehnt nach wie vor das Reiseverbot für iranische Offizielle und Firmen ab, die mit dem Atomprogramm ihres Landes zu tun haben, die USA bestehen aber darauf.


(AFP/jW)