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Aus: Ausgabe vom 24.08.2006, Seite 6 / Ausland

Todesopfer bei Unruhen in mexikanischer Stadt Oaxaca

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Oaxaca. Die politischen Unruhen in der mexikanischen Stadt Oaxaca haben ein zweites Todesopfer gefordert (Foto). Eine Gruppe von 15 maskierten Männern erschoß am Dienstag einen 52jährigen Architekten, der an der Besetzung eines privaten Radiosenders teilgenommen hatte. Kurze Zeit später wurde am gleichen Ort ein Pressefotograf beschossen, der Journalist blieb aber unverletzt. Staatsanwältin Lizbeth Cana kündigte intensive Ermittlungen an und sprach von einer Belagerung der Stadt durch subversive Kräfte. Bereits zu Beginn des Monats war ein Mann während einer Demonstration erschossen worden.

Oaxaca ist die Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates in Südmexiko. Tausende Demonstranten fordern dort seit Wochen den Rücktritt von Gouverneur Ulises Ruiz, dem »faschistische Politik« vorgeworfen wird. Die Protestierenden haben Barrikaden im Stadtzentrum errichtet und mehrere Radiosender besetzt, über die sie zur Revolution aufrufen. Ruiz und führende Geschäftsleute in Oaxaca haben den scheidenden Präsidenten Vicente Fox aufgefordert, die Bundespolizei in die Stadt zu schicken und »die Ordnung« wiederherzustellen. Präsidentensprecher Ruben Aguilar sagte am Dienstag, daß die Probleme nur mit den Mitteln des Dialogs gelöst werden könnten. »Gewalt wird nur zu noch mehr Gewalt führen«, betonte Aguilar.


Auslöser der Unruhen war im Juni ein Polizeieinsatz gegen Gewerkschaftsmitglieder und streikende Lehrer. Die Protestbewegung wirft Ruiz vor, seine Wahl von 2004 manipuliert zu haben. (AP/jW)

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