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Aus: Ausgabe vom 23.08.2006, Seite 1 / Ausland

ai: Israel beging Kriegsverbrechen

Berlin. Die israelische Regierung hat im Libanon-Krieg vorsätzlich zivile Infrastruktur angegriffen, darunter Ziele ohne offenbare strategische Bedeutung. Die Zerstörung Tausender Häuser sowie zahlreicher Brücken, Straßen, Wasserwerke und Treibstofflager gehörte von Anfang an zur israelischen Militärstrategie im Libanon. Zu diesem Ergebnis kommt ein am Dienstag verö ffentlichter Bericht von Amnesty International (ai).

»Viele dieser Angriffe waren vorsätzlich, unverhältnismäßig und unterschieden nicht zwischen militärischen und zivilen Zielen«, sagte Gudrun Sidrassi-Harth, ai-Libanon-Expertin. »Die israelische Regierung hat in diesen Fällen Kriegsverbrechen begangen.«

Dem ai-Bericht zufolge gab es über 1100 Tote auf libanesischer Seite, davon 45 Prozent Kinder. 3697 Menschen wurden verletzt und 970000 mußten fliehen – rund ein Viertel der libanesischen Zivilbevölkerung. (jW)

Leserbriefe zu diesem Artikel:

  • Dr. Erich Lasch: Kriegsverbrechen Waren die Raketenangriffe der Hizbolla, die bewusst Zivilisten angegriffen haben, etwa keine Kriegsverbrechen? Es gab in Israel weniger Opfer, weil es mehr zivile Bunker gab. Warum wird das nicht er...