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Aus: Ausgabe vom 10.07.2006, Seite 15 / Feuilleton

Neu erschienen

DDR-Sport

Als Sonderdruck gab die Gesellschaft zur rechtlichen und humanitären Unterstützung e. V. (GRH) eine Rezension der Schrift »Sport und Sportpolitik in der DDR zwischen Anspruch und Realität« von Klaus Weise (Hefte zur ddr-geschichte Nr. 99, Hg. Helle Panke, Berlin 2006) heraus. Rezensent Günter Erbach, der frühere Staatssekretär für Körperkultur und Sport beim Ministerrat der DDR, setzt sich u. a. mit Weises These auseinander, ein Sportland DDR habe es nicht gegeben. Erbach geht in mehreren Abschnitten mit Weise scharf ins Gericht. Seine Darstellung sei »makaber«, diene«politisch diffamierender Abwertung« oder sei »Wortakrobatik«. Beim Thema Doping hantiere Weise mit »Lügen und Unwahrheiten«. Mit seinem Heft bediene er »die Rückwende mit Verurteilungsklischees«.


* Günter Erbach: Der DDR-Sport lebt ... GRH, Berlin 2006, 20 Seiten, ohne Preisangabe. Bezug: GRH e. V., Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin, Tel./Fax: 030/29784225, E-Mail: verein@grh-ev.org

Brechts FBI-Akte

Das FBI liefert per Internet 371, z. T. durch Schwärzungen unleserlich gemachte DIN-A4-Seiten, für den Namen Bertolt Brecht. Es sind Protokolle der Ausspähung des deutschen Autors während seines Exils in den USA. Der Spotless-Verlag druckt sie auszugsweise und unkommentiert ab, beginnend mit dem 6. März 1943, endend mit dem 2. Dezember 1947. Beigefügt ist ein FBI-Dossier aus dem Jahr 1944, mit allen Personen, die im Zusammenhang mit Brecht überwacht und erwähnt wurden. In seinem Vorwort sieht Manfred Wekwerth durch das FBI-Dossier Graham Greenes Satz bestätigt, die globale Geschäftigkeit der Geheimdienste sei ein »unverzichtbares perpetuum mobile bestbezahlter Sinnlosigkeiten«.



* Die Akte Brecht. Vorwort Manfred Wekwerth. Spotless-Verlag, Berlin 2006, 96 Seiten, 5,10 Euro. ISBN 3-937943-25-0