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Aus: Ausgabe vom 11.04.2006, Seite 16 / Sport

Eishockey. Finale: EHC–DEG

Düsseldorf. Zehn Jahre nach ihrem letzten Triumph greift die Düsseldorfer EG wieder nach dem deutschen Meistertitel. Am Sonntag gewann sie die fünfte, entscheidende Playoff-Halbfinalpartie 5:3 gegen den Erzrivalen Kölner Haie. Die ebenfalls im Modus »best of five« ausgestragene Finalserie beginnt am Donnerstag, 19.30 Uhr, beim Titelverteidiger Eisbären Berlin.

In greifbare Nähe gerückt ist damit der neunte Meistertitel für den Düsseldorfer Klub, der Anfang der 90er Jahre das Maß aller Dinge im deutschen Eishockey war, dann aber in der Bedeutungslosigkeit, zeitweise sogar in der Zweitklassigkeit versank. »Das vergammelte Aushängeschild DEG liegt nicht mehr im Dreck«, formulierte Geschäftsführer Elmar Schmellenkamp pathetisch.

Weitaus nüchterner verabschiedete sich Hans Zach von seinem Traineramt bei den Kölner Haien. »Ich bin Realist. Ich gehe nicht ab wie eine Rakete, wenn wir gewinnen, und bin nicht am Boden zerstört, wenn wir verlieren«, sagte der ehemalige Bundestrainer, der 1993 als letzter deutscher Trainer die Meisterschaft gewonnen hatte – mit der DEG. »Mein Job ist es, klaren Kopf zu behalten – auch in so tragischen Momenten.«


So wollte der Bad Tölzer, der noch fünf Tage zuvor heftige Schiedsrichterschelte betrieben hatte, Referee Rick Looker nicht für das Kölner Aus veranwortlich machen, obwohl der US-Amerikaner mit einer umstrittenen Spieldauerdisziplinarstrafe gegen Eduard Lewandowski der DEG in den Schlußminuten den entscheidenden Vorteil verschaffte. Drei Tore erzielten die Düsseldorfer am Sonntag vor 10 217 Zuschauern in den Spielminuten 57 und 58. Zach: »Es waren sehr schöne Jahre, ein unheimlich tolles Arbeiten mit einer tollen Mannschaft, die mich in jeder Sekunde unterstützt hat – bis zum bitteren Ende.« Jetzt sucht er einen Job.

Die Eisbären vom Wellblechpalast übrigens stehen zum dritten Mal in Folge im Finale, zum zweiten Mal als Vorrundenerste. Aber das muß nichts heißen. In lediglich neun von 25 Fällen gewann die nach der Hauptrunde erstplazierte Mannschaft bislang auch den Titel. (sid/jW)

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