Studie: Lebenserwartung und Geschlechter
Leipzig. Eine Forschungsgruppe um Johanna Stärk vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig hat den bislang größten Datensatz zur Lebensdauer von Säugetieren und Vögeln erstellt. Ziel der Datensammlung war die Beleuchtung der Frage, warum Männer eine kürzere Lebenserwartung haben als Frauen. Demnach existiert dieses Verhältnis nicht nur beim Menschen, sondern auch im Tierreich. Zur Erklärung entwickelten die Forscher drei Modelle. Das erste arbeitet mit der geschlechtlichen Differenz bei den Chromosomenpaaren. Das doppelte X könnte die Weibchen weniger anfällig für Mutationen machen als das X-Y der Männchen. Während bei tierischen Säugern (wo dieselbe Chromosomenstruktur besteht wie bei Menschen) die Weibchen länger leben, haben bei den Vögeln, wo Weibchen X-Y und Männchen X-X tragen, die männlichen Tiere ein längeres Leben. Hinzu kommt die intensivere Lebensweise der Männchen. Bei Tierarten, deren Männchen nicht mit Jagd und Konkurrenzkämpfen belastet sind, ist die Differenz in der Lebenserwartung auffallend geringer. Drittens scheint es einen Zusammenhang zwischen Aufwand der Aufzucht und Lebenserwartung zu geben, wie sich an Arten zeigt, bei denen die ersten beiden Bedingungen nicht erfüllt sind. (jW)
links & bündig gegen rechte Bünde
Jetzt den kostenlosen jW-Newsletter abonnieren – täglich das Beste aus der Tageszeitung junge Welt, direkt in Ihr Postfach. Ihre E-Mail-Adresse wird natürlich niemals an Dritte weitergegeben.
Mehr aus: Natur & Wissenschaft
-
Einsen und Nullen
vom 16.12.2025 -
Prometheus war Brite
vom 16.12.2025