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Aus: Ausgabe vom 16.12.2025, Seite 15 / Natur & Wissenschaft

Mikroplastik im Kopf

Sydney. Die Gefährlichkeit von Mikroplastik für unsere Körper ist schon länger bekannt. Ebenso, dass die Partikel auch von der Blut-Hirn-Schranke, die eigentlich alle Schadstoffe stoppen soll, nicht aufgehalten werden und in das menschliche Gehirn dringen. Ein Team um Alex Siu von der University of Technology in Sydney hat in einer neuen Sammelstudie aufgezeigt, welche Folgen das hat. Das Mikroplastik richtet im Gehirn offenbar in fünffacher Hinsicht Schäden an: Es »scheint in der Lage zu sein, neurotoxische Signalwege auszulösen, darunter die Aktivierung residenter Immunzellen im Gehirn, oxidativer Stress, Störungen der Blut-Hirn-Schranke, mitochondriale Dysfunktion und neuronale Schäden, die zu Neuroinflammation und Krankheitsprogression beitragen können«, heißt es in der im November veröffentlichten Studie. Gefährliche Wirkungen kann vor allem die Schwächung der Blut-Hirn-Schranke haben, da in der Folge nicht nur weitere Mikroplastikpartikel, sondern auch andere Schadstoffe ins Gehirn gelangen können. Andere Prozesse haben unmittelbare Störungen zur Folge. So wird durch das Mikroplastik etwa der Abbau defekter Zellen behindert – bei Mäusen führte dies zu Verhaltensänderungen und demenzartigen Symptomen. (jW)

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