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Aus: Ausgabe vom 06.12.2025, Seite 6 / Ausland

DR Kongo und Ruanda: Deal unterzeichnet

Washington. Die Präsidenten der Demokratischen Republik (DR) Kongo und Ruandas haben am Donnerstag in Washington ein »Friedensabkommen« unterzeichnet, obwohl die Kämpfe in der Region weitergehen. Félix Tshisekedi für die DR Kongo und Paul Kagame für Ruanda bekräftigten damit einen bereits im Juni vereinbarten, aber bislang nicht umgesetzten Friedensplan. Demnach sollte der Kongo gegen die Hutu-Miliz FDLR vorgehen, während Ruanda seine Truppen abziehen sollte. Bei beidem wurde Beobachtern zufolge jedoch kaum ein sichtbarer Fortschritt erzielt. Die Vereinbarung wurde inmitten von Berichten über neue Gefechte zwischen der kongolesischen Armee und den von Ruanda unterstützten »M 23«-Rebellen unterzeichnet. Hintergrund des Konflikts ist ein seit Jahrzehnten andauernder ethnisch motivierter Streit zwischen den beiden Nachbarländern in Zentralafrika, der auf den Völkermord in Ruanda 1994 zurückgeht. Die DR Kongo gilt als das an Bodenschätzen reichste Land der Welt, insbesondere bei strategisch wichtigen Mineralien wie Kobalt und Coltan, die für Batterien und Elektronik benötigt werden. Der Kampf um die Kontrolle dieser Rohstoffe gilt als eine der Hauptursachen für die andauernden Kriege, Korruption und die Einmischung ausländischer Mächte. Obwohl Ruanda eine Unterstützung der »M 23«-Rebellen bestreitet, kamen Experten der Vereinten Nationen in einem Bericht vom Juli zu dem Schluss, dass die Rebellen von der Regierung in Ruandas Hauptstadt Kigali kommandiert werden. Die USA wollen sich mit der Vermittlung einen besseren Zugang zu den Rohstoffen sichern. Die »M 23«-Rebellen selbst sind nicht Teil des Abkommens und somit nicht an dessen Bedingungen gebunden. Statt dessen verhandelt die kongolesische Regierung mit den »M 23«-Rebellen in separaten, von Katar vermittelten Gesprächen. (Reuters/jW)

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