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Aus: Ausgabe vom 23.07.2025, Seite 15 / Antifaschismus

Lausitz: Bürgermeisterin warnt vor Neonazis

Spremberg. Die Bürgermeisterin der Kleinstadt Spremberg in der brandenburgischen Lausitz, Christine Herntier, hat vor einer Bedrohung durch Faschisten in ihrer Stadt gewarnt. In einem am vergangenem Freitag öffentlichen Brief an die Bürger spricht die parteilose Rathauschefin unter anderem von einer Flut von Schmierereien, verfassungsfeindlichen Symbolen, Verherrlichung des Hitler-Faschismus und Sachbeschädigungen an öffentlichen Gebäuden. »Wir reden nicht darüber! Das ist doch schlimm«, schreibt Herntier im Amtsblatt der 22.000-Einwohner-Stadt. Verantwortlich sei dafür vor allem die Neonazipartei »Der Dritte Weg«. Die rechten Umtriebe hätten im Spremberg im Laufe des Jahres dramatisch zugenommen, sagte sie gegenüber dpa. Bei der Bundestagswahl erwies sich Spremberg als AfD-Hochburg. Dort kam die rechte Partei im vergangenen Februar auf ein Zweitstimmenergebnis von 45,5 Prozent – weit vor CDU und SPD. (dpa/jW)

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  • Leserbrief von Siegfried Krause aus 03130 Spremberg (23. Juli 2025 um 17:18 Uhr)
    Ich bin Rentner und lebe in Spremberg. Ich kann nur sagen, dass mich dieser Hilferuf der Bürgermeisterin überrascht. Kann sein, dass ich zu wenig genau hingesehen habe, aber mir ist nichts Außergewöhnliches aufgefallen. Vor 2 Tagen war ich am Bahnhof und habe mich umgeschaut. Wahrscheinlich wurde inzwischen fast alles entfernt und gereinigt. Einen Aufkleber (kleiner als eine Postkarte) fand ich an einem Kandelaber in ca. 2 m Höhe. Der hatte einen Bezug zum 3. Weg. Nun ist der Aufkleber weg. Was an den Schulen passiert, kann ich nicht beurteilen, da wir dazu keinen direkten Bezug haben. Ich lebe gern in Spremberg und ich schätze auch die Arbeit unsere Bürgermeisterin. Das Image von Spremberg wird bestimmt großen Schaden nehmen, denn die Medien stürzen sich jetzt schon auf das Thema.

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