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Aus: Ausgabe vom 15.07.2025, Seite 15 / Natur & Wissenschaft
Archäologie

Leuchtturm von Alexandria geborgen

Paris. Ein Archäologenteam unter der Leitung von Isabelle Hairy vom Nationalen Zentrum für wissenschaftliche Forschung in Paris hat beträchtliche Mengen an Fundamentblöcken des Leuchtturms von Alexandria geborgen. Der Leuchtturm wurde im antiken Kanon zu den sieben Weltwundern gerechnet, erbaut um 300 v. u. Z. nach dem Tod Alexander des Großen unter dem König Ptolemaios, stand er auf der Alexandria vorgelagerten Insel Pharos. Mit einer Höhe von 120 bis 140 Metern ist er der höchste je gebaute Leuchtturm der Geschichte. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts, vor 700 Jahren, brach das Bauwerk zusammen, seine Überreste lagen seither zum großen Teil unter Wasser. Aktuell sind 22 tonnenschwere Steinblöcke mit speziellen Kränen geborgen worden, etwa 100 weitere Fragmente, die gegenwärtig noch unter Wasser liegen, sollen folgen. Sie wurden bereits kartiert und digital gescannt. Unter den geborgenen Blöcken befinden sich Platten des Fundaments wie auch Schwelle, Pfosten und Decksteine eines monumentalen Tores. Das archäologische Projekt hat zum Ziel, das antike Bauwerk möglichst präzise zu rekonstruieren. Bis heute gibt es zur genaueren Konstruktion und zum Aussehen des Leuchtturms verschiedene Auffassungen, eine Rekonstruktion könnte mehr Klarheit in die Debatten bringen. Am Ende des Projekts soll ein virtueller Nachbau des Leuchtturms stehen. (jW)

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