Xi und Trump telefonieren

Washington/Beijing. Ranghohe Vertreter der USA und China werden sich nach Angaben von US-Präsident Donald Trump in Kürze zu weiteren Handelsgesprächen treffen. Die US-Delegation werde von Finanzminister Scott Bessent, Handelsminister Howard Lutnick und dem Handelsbeauftragten Jamieson Greer geleitet, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. Ort und Zeit des geplanten Treffens würden später mitgeteilt, schrieb er nach einem Telefonat mit dem chinesischen Staats- und Parteichef Xi Jinping am Donnerstag weiter.
Während des etwa eineinhalbstündigen Gesprächs sei es um die »Feinheiten« der im Mai abgeschlossen Handelsvereinbarung gegangen. Es habe »sehr positive Ergebnisse« gegeben, schrieb Trump. Demnach soll es nun keine Probleme mit der Lieferung seltener Erden mehr geben, schrieb Trump – ohne weitere Details zu nennen. China dominiert den Weltmarkt für seltene Erden, die für die Herstellung vieler Produkte sehr wichtig sind.
Xi schlug einen zurückhaltenderen Ton an, wie es in einer chinesischen Mitteilung zum Gespräch hieß. Er machte Trump darauf aufmerksam, sich an gegenseitige Absprachen zu halten. Xi erklärte demnach, die Chinesen seien dafür bekannt, ihre Zusagen konsequent einzuhalten. Da in Genf ein Konsens erzielt worden sei, müssten sich beide Seiten daran halten. Die chinesische Seite habe die Vereinbarung ernsthaft und gewissenhaft umgesetzt. Die US-Seite solle die erzielten Fortschritte objektiv bewerten und ihre negativen Maßnahmen gegen China zurücknehmen. Die beiden Staatschefs seien sich einig gewesen, dass ihre Teams den Konsens weiter umsetzen und so bald wie möglich eine neue Gesprächsrunde einleiten sollten.
Es war das erste bekannte Telefonat der beiden Präsidenten seit Trumps Amtsantritt im Januar. Sie hatten wenige Tage vor seiner Vereidigung miteinander gesprochen, nicht aber danach – soweit öffentlich bekannt ist.
Derzeit tragen die beiden weltweit größten Volkswirtschaften einen heftigen Handelskonflikt aus. Zwischenzeitlich hatten die USA Strafzölle auf Einfuhren aus China in die USA in mehreren Schritten auf 145 Prozent erhöht, worauf Beijing wiederum mit Gegenzöllen. Mitte Mai einigten sich beide Seiten auf eine Pause der Eskalation und vereinbarten zumindest vorübergehend eine gegenseitige Senkung von Strafzöllen. (dpa/jW)
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