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Aus: Ausgabe vom 27.05.2025, Seite 15 / Natur & Wissenschaft

Rundheiligtum in Dänemark entdeckt

Vesthimmerland. In Aars in der norddänischen Kommune Vesthimmerland haben Archäologen ein großes Rundheiligtum entdeckt, das der sogenannten Glockenbecherkultur zugeordnet wird. Dabei handelt es sich um eine Kultur der europäischen Kupfersteinzeit, die ungefähr von 2600 v. u. Z. bis 2200 v. u. Z. bestand. Sie ist für markante Rundheiligtümer bekannt. Auch das berühmte Stonehenge in Südengland, dessen Baubeginn noch in die Jungsteinzeit fällt, wurde wohl in der Glockenbecherkultur ausgebaut und genutzt. Die neu entdeckte Anlage in Dänemark war dagegen keine Stein-, sondern eine Holzanlage. 45 Holzpfosten waren im Abstand von zwei Metern in einem Rund aufgestellt worden. Innerhalb des Kreises wurden weitere Stämme aufgestellt. Dabei handelt es sich um einen am Sonnenlauf orientierten Ritualplatz. Die Sichtachsen der Anlage, die noch nicht vollständig ausgegraben ist, orientiert sich wohl an den Sonnenwenden, wie der Archäologe Sidsel Wåhlin vermutet. Der Bau erinnert stark an das drei Kilometer von Stonehenge gelegene Holzheiligtum Woodhenge. Die Ausgrabungen in Dänemark könnten daher neues Licht auf die europaweiten Netzwerke der Glockenbecherkultur werfen. (jW)

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