Premierminister Carney: Kanada steht nicht zum Verkauf

Washington. Inmitten der Spannungen zwischen ihren beiden Ländern hat US-Präsident Donald Trump den neuen kanadischen Premierminister Mark Carney empfangen. Trump begrüßte den Liberalen-Politiker Carney am Dienstag im Weißen Haus in Washington. Dabei wiederholte der Präsident vor Journalisten seine Forderung, Kanada solle der 51. Bundesstaat der USA werden. Carney entgegnete: »Wir werden niemals zum Verkauf stehen.«
Trump sagte weiter, er strebe ein neues Handelsabkommen mit Kanada an. Im Onlinedienst Truth Social hatte der US-Präsident Kanada kurz vor dem Treffen vorgeworfen, sich von den USA »mit 200 Milliarden US-Dollar pro Jahr subventionieren« zu lassen. Damit spielte Trump auf das Handelsbilanzdefizit der USA mit Kanada an. Allerdings lag es im vergangenen Jahr nicht bei 200 Milliarden Dollar, sondern nur bei gut 63 Milliarden Dollar.
Trump betonte, die Vereinigten Staaten bräuchten weder Autos noch Energie noch Holz aus Kanda. »Wir brauchen nichts von ihnen außer Freundschaft«, schrieb Trump. Kanada brauche dagegen »alles« von den Vereinigten Staaten.
Carneys Liberale Partei hatte vergangene Woche die Parlamentswahl in Kanada mit deutlichem Vorsprung gewonnen. Er warf den USA »Verrat« vor und rief sein Land zur Geschlossenheit gegenüber dem Nachbarn auf.
Die traditionell freundschaftlichen Beziehungen zwischen den Nachbarländern hatten sich mit Trumps Amtsantritt im Januar drastisch verschlechtert. Trump drohte wiederholt, Kanada zum 51. Bundesstaat der USA zu machen. Zudem betreibt er eine aggressive Zollpolitik gegenüber dem Nachbarland. (AFP/jW)
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