Gefecht in Südsudans Hauptstadt Juba

Juba. Am späten Donnerstag hat es in der südsudanesischen Hauptstadt Juba nach Angaben von Zeugen einen Schusswechsel zwischen Armeesoldaten und den Sicherheitskräften des Generals Akol Koor im Nobelviertel Thongpiny gegeben. Armeesprecher Lul Ruai Koang sagte laut dem Sender Africa News im Anschluss, dass zwei Personen bei dem Gefecht verletzt worden seien. Auslöser war demnach ein »Missverständnis« zwischen der Armee und dem Wachpersonal.
Der ehemalige Geheimdienstchef Koor steht seit Anfang Oktober unter Hausarrest, nachdem er seines Amtes enthoben worden war. Er war seit 2011, als der Südsudan unabhängig vom Sudan wurde, Chef des Geheimdienstes. Die Regierung in Juba hat sich bisher nicht zu Koors Hausarrest und den Gründen für seine Entlassung geäußert.
Ein Zeuge der Schießerei, Ter Manyang Gatwech, sagte, er sei in der Gegend von Thongpiny gewesen, als die Schüsse fielen. Geschäftsleute der Umgebung hätten in aller Eile ihre Läden geschlossen, die Anwohner seien in Deckung gegangen. Das Gebiet liegt in der Nähe des militärischen Hauptquartiers und des wichtigsten Flughafens des Landes.
Südsudan ist trotz eines Friedensabkommens aus dem Jahr 2018, das einen fünfjährigen Bürgerkrieg beendete, in dem mehr als 400.000 Menschen starben, nach wie vor instabil. Ursprünglich für Dezember angesetzte Wahlen sind im September um zwei Jahre verschoben worden, um das Friedensabkommen zuvor in seinen Hauptpunkten umzusetzen und die nötige Wählerregistrierung durchzuführen. (jW)
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