Hisbollah meldet Angriff auf Safed

Beirut. Die libanesische Hisbollah hat nach eigenen Angaben die nordisraelische Stadt Safed mit mehreren Raketen angegriffen. Es sei eine »große Raketensalve« abgefeuert worden, erklärte die Organisation am Montag. Sie bezeichnete die Attacke als Vergeltung für israelische Angriffe auf »libanesische Städte, Dörfer und Zivilisten«. Im Zentrum Israels wurde am Montag nachmittag wegen Beschusses aus dem Libanon nach Armeeangaben Luftalarm ausgelöst.
Am Sonntag hatte die Hisbollah einen Drohnenangriff auf einen Ausbildungsstützpunkt des israelischen Militärs in Benjamini südlich von Haifa ausgeführt, bei dem mindestens vier israelische Soldaten getötet und mehr als 60 Menschen verletzt wurden. Es war der tödlichste Hisbollah-Angriff seit der deutlichen Verschärfung des Konflikts zwischen Israel und der Hisbollah im September. Nach dem Angriff am Sonntag hatte die Hisbollah erklärt, dieser sei »nur ein Vorgeschmack« darauf, was Israel erwarte, wenn es seine Offensive im Libanon fortsetze.
Nach einem Besuch des zerstörten Stützpunkts in Benjamina kündigte der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu am Montag in einer Videobotschaft an: »Wir werden die Hisbollah weiter in allen Teilen des Libanons ohne Gnade bekämpfen – auch in Beirut. (...) Wir kämpfen gegen die iranische Achse des Bösen, die uns vollständig vernichten will. Aber sie werden es nicht schaffen.« Zuvor gab es unbestätigte Berichte israelischer Medien, Netanjahu habe die Streitkräfte auf Drängen der US-Regierung angewiesen, Angriffe auf die libanesische Hauptstadt zu vermeiden.
In den vergangenen Wochen hatte Israel seine Angriffe auf die Hisbollah ausgeweitet. Ende September wurden bei einem israelischen Luftangriff im Süden Beiruts Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah und andere hochrangige Kommandeure getötet. Das israelische Militär startete außerdem eine Bodenoffensive im Libanon, die aber von der Hisbollah bislang weitgehend zurückgeschlagen werden konnte. (AFP/dpa/jW)
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