Milliardenschwere Zusagen zur Finanzierung von Start-ups
Berlin. Zur Finanzierung von Start-up-Firmen haben Unternehmen eine milliardenschwere Unterstützung in Aussicht gestellt. Sie wollen bis 2030 rund zwölf Milliarden Euro in Wagniskapital investieren, wie die Bundesregierung und die staatliche Förderbank KfW zu einem Start-up-Gipfel in Berlin mitteilten.
Zusammen mit Unternehmen wurde eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet. Dazu zählen die Allianz, die Commerzbank, die Deutsche Bank und der US-Vermögensverwalter Blackrock sowie die Deutsche Börse, die Telekom und Henkel. In der Erklärung heißt es, die bisherigen Investitionen und verbesserten Rahmenbedingungen für Start-ups reichten im internationalen Vergleich nicht aus.
Der Wagniskapitalmarkt sei im internationalen Vergleich viel zu klein, sagte Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP). In den USA sei er im Verhältnis zur Wirtschaftskraft dreimal so groß. Viele deutsche Investoren seien zurückhaltend. Auch deswegen sei die neue Initiative so wichtig. Der Chef der staatlichen Förderbank KfW, Stefan Wintels, sagte, es seien 30 Milliarden Euro Wagniskapital pro Jahr nötig, um zu den USA aufzuschießen. Die KfW koordiniert die neue Initiative. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sagte, Deutschland habe ein Problem, wenn es darum gehe, die Wachstumsphase von Start-ups zu finanzieren. Die Politik suche nun den Schulterschluss mit der Wirtschaft. Der Startup-Verband forderte zuletzt eine Verdreifachung der sogenannten Venture-Capital-Investitionen bis 2030, um eine jährliche Finanzierungslücke von etwa 30 Milliarden Euro in Deutschland zu schließen. Dazu sei es notwendig, mehr privates Kapital für »Venture Capital« (Wagniskapital) zu mobilisieren, insbesondere von institutionellen Investoren wie etwa Versicherungen. Zahlreiche Börsengänge junger Firmen im außereuropäischen Ausland führten zu einem erheblichen Wertschöpfungsverlust für den Standort Deutschland. (dpa/jW)
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