CNN: Russland führt »Sabotagekampagne« in Europa durch

Atlanta. Russland führe seit einem halben Jahr eine »Sabotagekampagne in ganz Europa« durch. Das erfuhr der US-Sender CNN laut einem Bericht am Donnerstag von US-Geheimdienstquellen. Die russische Föderation habe demzufolge »lokale Amateure für alles Mögliche rekrutiert, von Brandanschlägen auf Lagerhäuser, die mit Waffen für die Ukraine in Verbindung stehen, bis hin zu kleineren Akten des Vandalismus«. Ziel sei es, Waffenlieferungen des Westens in die Ukraine zu unterbinden und die öffentliche Unterstützung für Kiew zu schwächen, berichtete der Sender.
Der Bericht nannte einige Beispiele für die »Anschläge, über die bisher nicht berichtet wurde«. So habe der Brand an einem Standort des schwedischen Möbelherstellers Ikea, laut dem polnischen Premierminister Donald Tusk »von Russland ausgeführt sein können«. In Polen sei zudem ein Ukrainer »von einem russischen Agenten« über den Messengerdienst Telegram angeworben worden, um »Antikriegs-Graffiti« zu sprühen, sowie »Überwachungskameras zu installieren und den Zaun eines ukrainischen Transportunternehmens niederzubrennen«.
Ein besonderes Ziel sei der Chef des Düsseldorfer Rüstungskonzerns Rheinmetall, Armin Papperger. »Fünf US- und westliche Beamte, die mit dem Vorgang vertraut sind« hätten demnach von einem vereitelten Attentat auf den Vorsitzenden des größten BRD-Rüstungskonzerns, »einen weißhaarigen Goliath«, so der CNN, berichtet. Ob Russland beabsichtigt habe, »Papperger direkt zu töten oder einen lokalen Stellvertreter zu engagieren«sei indes »nicht klar«.
Just von dem Plan erfahren hätten die US-Amerikaner jedenfalls die Bundesrepublik informiert, »dessen Sicherheitsdienste daraufhin Papperger schützen und den Plan vereiteln konnten«, so der US-Sender. Ein hochrangiger deutscher Regierungsbeamter habe bestätigt, Berlin sei vor dem Plan gewarnt worden.
Die »Kampagne« mache immer eindringlichere Warnungen von NATO-Vertretern erklärbar, so der US-Sender. Denn nach Ansicht »einiger hochrangiger Beamter« könne diese »die Schwelle zu bewaffneten Konflikten in Osteuropa« überschreiten. Die »Bereitschaft Russlands«, im Rahmen dieser »hybriden Kampagne« auf fremdem Boden lebensgefährliche Aktionen gegen europäische Bürger zu ergreifen, werfe Fragen über Reaktionen des Bündnisses auf. Theoretisch sei gemäß Artikel fünf der NATO-Statuten ein bewaffneter Angriff auf einen NATO-Mitgliedsstaat »ein Angriff auf alle Mitglieder«, gab CNN zu verstehen. (jW)
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