Polen: PiS-Chef nennt Tusk »Knecht« Deutschlands

Warschau. Polens Oppositionsführer Jaroslaw Kaczynski hat Regierungschef Donald Tusk vorgeworfen, er habe beim Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz leichtfertig auf Reparationsforderungen verzichtet. Tusk habe sich bei den deutsch-polnischen Regierungskonsultationen den Deutschen »in jeder Hinsicht untergeordnet«, sagte der Chef der nationalkonservativen PiS am Mittwoch in Warschau. »Wenn sich ein Politiker gegenüber einem anderen Land in die Haltung eines Knechts begibt, wird er wie ein Knecht behandelt«, so Kaczynski weiter.
Bei den deutsch-polnischen Regierungskonsultationen am Mittwoch hatte Scholz angekündigt, dass die noch lebenden Opfer der deutschen Besatzung Polens während des Zweiten Weltkriegs von der Bundesregierung in Kürze Hilfe erhalten sollen. Eine konkrete Summe nannte er nicht. Tusk sprach von einem Schritt in die richtige Richtung und betonte, im formalen und rechtlichen Sinne sei die Frage von Reparationen abgeschlossen. Die PiS-Regierung, die Polen von 2015 bis 2023 führte, hatte Reparationsforderungen in Höhe von 1,3 Billionen Euro erhoben. (dpa/jW)
links & bündig gegen rechte Bünde
Jetzt den kostenlosen jW-Newsletter abonnieren – täglich das Beste aus der Tageszeitung junge Welt, direkt in Ihr Postfach. Ihre E-Mail-Adresse wird natürlich niemals an Dritte weitergegeben.
Mehr aus: Ausland
-
Tod in »sicherer Zone«
vom 04.07.2024 -
Gentrifizierung tötet
vom 04.07.2024 -
Süd-Süd-Bündnis wächst
vom 04.07.2024 -
Sunaks Abschied
vom 04.07.2024 -
Kapitalfreundliche Einheitsregierung
vom 04.07.2024 -
Kampf für Peltier geht weiter
vom 04.07.2024 -
Landraub schreitet voran
vom 04.07.2024