Washington: Reiseabsage von israelischer Delegation »bedauerlich«
Washington. Die US-Regierung hat die Absage der Reise einer israelischen Delegation nach Washington als »etwas überraschend« und »bedauerlich« bezeichnet. Man gehe davon aus, dass die US-Regierung in den kommenden Tagen auch andere Möglichkeiten haben werde, um mit Israel über Alternativen zu der geplanten Bodenoffensive in Rafah im Gazastreifen zu sprechen, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, am Montag in Washington.
Die US-Regierung sei bereit, Israel Pläne vorzulegen, von denen sie glaube, dass Israel damit »sein legitimes Ziel, nämlich die Niederlage der Hamas«, erreichen würde. Dies solle aber auf eine Art und Weise geschehen, »die der Zivilbevölkerung keinen unangemessenen Schaden zufügt und Israels allgemeine Sicherheit nicht schwächt«, sagte Miller. US-Außenminister Antony Blinken wollte sich am Nachmittag (Ortszeit) mit dem israelischen Verteidigungsminister Joav Galant treffen.
Angesichts der steigenden Zahl ziviler Opfer und einer drohenden Hungersnot im Gazastreifen verstärkten die USA zuletzt auf mehreren Kanälen den Druck auf Israel. Eine Fortsetzung der militärischen Angriffe bezeichnete Washington wiederholt als »Fehler«. Der Weltsicherheitsrat forderte am Montag vormittag (Ortszeit) mit einer völkerrechtlich bindenden Resolution erstmals eine »sofortige Waffenruhe« im Gazastreifen. Die Vetomacht USA enthielt sich und ermöglichte damit die Annahme der Resolution. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu reagierte nach der Abstimmung umgehend und sagte eine geplante und – ursprünglich von der US-Seite eingeforderte – Reise einer israelischen Delegation nach Washington kurzfristig ab. (dpa/jW)
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