Krise am Hamburger Hafen
Von Raphaël SchmellerDer Hamburger Hafen bekommt die weltweiten Krisen immer stärker zu spüren. Im vergangenen Jahr verzeichnete Deutschlands größter Seehafen einen Einbruch beim Containerumschlag um rund sieben Prozent auf 7,7 Millionen Standardcontainer (TEU), wie die Unternehmensvereinigung Hafen Hamburg Marketing (HHM) am Dienstag mitteilte. Im Jahr 2014 waren es noch rund zwei Millionen Boxen mehr, die in Hamburg von Schiffen an Land gebracht wurden und umgekehrt. Seitdem geht es kontinuierlich bergab.
Beim gesamten Seegüterumschlag, der beispielsweise auch Massengüter wie Kohle, Erze und Getreide umfasst, fiel der Rückgang etwas geringer aus. Mit 114,3 Millionen Tonnen lag die Menge um 4,7 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Aber auch diese Zahlen sind so niedrig wie seit Jahren nicht mehr.
»Der Rückgang ist in erster Linie der schwierigen geopolitischen und wirtschaftlichen Situation geschuldet, mit der sich alle Marktteilnehmer konfrontiert sehen«, erklärte HHM-Vorstand Axel Mattern. Den anderen nordeuropäischen Häfen gehe es ähnlich. So hätten auch Rotterdam und Antwerpen Rückgänge im Containerumschlag hinnehmen müssen.
Besonders deutlich zeigt sich, dass der Handel mit China schwächelt. Zwar ist die Volksrepublik nach wie vor der mit Abstand größte Handelspartner des Hamburger Hafens, doch der Containerverkehr ging 2023 auf 2,2 Millionen TEU zurück. 2022 waren es noch 2,5 Millionen TEU. Der Warenverkehr mit dem zweitgrößten Handelspartner USA stieg dagegen um acht Prozent auf 653.000 TEU. Auf den Plätzen drei bis fünf folgen Singapur, Polen und Schweden. Indien rückte auf Platz acht vor.
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