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Aus: Ausgabe vom 16.01.2024, Seite 15 / Natur & Wissenschaft

Nanoplastik im Trinkwasser

Washington, D. C. Die Verbreitung von winzigen Plastikpartikeln ist weitaus umfangreicher als bisher angenommen. Das legt eine Studie der Columbia University in New York nahe, die vergangene Woche in der Zeitschrift PNAS erschien. Demnach kann in PET-Flaschen verkauftes Tafel- oder Mineralwasser mehr als 200.000 Nanoplastikteilchen pro Liter enthalten. »Das ist zehn- bis 100mal mehr als nach früheren, primär auf größere Mikropartikel ausgerichteten Schätzungen«, berichten die Forschenden um Naixin Qian. Als Nanoplastik gelten Teilchen von weniger als einem Mikrometer Durchmesser. Dem Forscherteam ist erstmals gelungen, die bisher unerkannte Kontamination nachzuweisen und quantitativ zu erfassen. Nanoplastik gilt »als besonders toxisch, weil seine geringere Größe ihm erleichtert, tief in den menschlichen Körper einzudringen«, erklären Quian und ihre Kollegen. Sogar im Gehirn wurden die Partikel schon nachgewiesen. Noch ist unklar, welche Gesundheitsfolgen das hat. Erste Studien legen nahe, dass Mikroplastik Entzündungen fördern, das Immunsystem stören und Zellen schädigen kann. (jW)

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