Palästinensischer Botschafter kritisiert Gleichgültigkeit in Deutschland

Berlin. Der Vertreter der Palästinensischen Autonomiebehörde in Deutschland, Laith Arafeh, hat der deutschen Öffentlichkeit in Bezug auf die zivilen Opfer der israelischen Militäroperation im Gazastreifen mangelndes Mitgefühl vorgeworfen. »Unseren Opfern begegnet man nach wie vor mit Gleichgültigkeit«, kritisierte der Botschafter am Freitag. Dabei seien bereits mehr als 9.000 Menschen getötet worden, darunter viele Kinder. Hunderttausende seien durch die Zerstörung von Gebäuden obdachlos.
Er beklagte zudem eine Verengung der politischen Debatte. »Eine wachsende Cancel Culture in Deutschland sorgt dafür, dass das palästinensische Volk immer mehr verunglimpft und entmenschlicht wird«, sagte Arafeh. Diese »Cancel Culture« verzerre den Diskurs, bringe Debatten zum Verstummen, bedrohe Karrieren und schüre gleichzeitig Rassismus, Bigotterie und Spaltung. »Wir fordern alle auf, sich zu besinnen und dem Ruf der Menschlichkeit zu folgen, bevor die Geschichte ihr Urteil fällt«, appellierte der Leiter der palästinensischen Mission in Berlin. (dpa/jW)
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