Russland: Bulgarischer Journalist ausgewiesen

Moskau. Das russische Außenministerium hat einem bulgarischen Journalisten die Akkreditierung entzogen und ihn des Landes verwiesen. Das Vorgehen gegen Angel Grigorow, einen Korrespondenten des staatlichen bulgarischen Rundfunks, sei eine direkte Antwort auf die vorangegangene Ausweisung eines russischen Pressevertreters wegen angeblicher Spionagetätigkeit aus Bulgarien, erklärte das Ministerium am Freitag.
Am Mittwoch hatte der in Sofia akkreditierte Korrespondent der russischen Zeitung Rossijskaja Gaseta, Aleksandr Gazak, Bulgarien verlassen. Bulgarische Behörden warfen ihm eine »Gefährdung der nationalen Sicherheit« vor. Die Sprecherin des Außenministeriums in Moskau, Maria Sacharowa, drohte mit Gegenmaßnahmen. Der Pressemitteilung vom Freitag zufolge sei Moskau bereit, die Wiederaufnahme der Tätigkeit Grigorows in Betracht zu ziehen, falls die bulgarische Regierung in Sofia ihre Entscheidung zu Gazak zurücknehmen sollte.
Die Beziehungen zwischen Moskau und Sofia sind angespannt. 2022 wurden 70 russische Diplomaten und Mitarbeiter der Botschaft in Sofia wegen Spionageverdachts ausgewiesen. Erst im September musste der oberste Geistliche des russischen Gotteshauses in Sofia, der auch Vertreter der Russisch-Orthodoxen Kirche ist, wegen angeblicher Handlungen gegen die Sicherheit und Interessen Bulgariens das Land verlassen. (dpa/jW)
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