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Aus: Ausgabe vom 10.10.2023, Seite 2 / Kapital & Arbeit

»Wirtschafts-Nobelpreis« für US-Volkswirtin Goldin

Stockholm. Der sogenannte Nobelpreis für Wirtschaft geht in diesem Jahr an die an der Harvard Universität lehrende US-Volkswirtin Claudia Goldin. Sie wird für die »Aufdeckung der wichtigsten Ursachen für geschlechtsspezifische Unterschiede auf dem Arbeitsmarkt« ausgezeichnet, wie die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften am Montag in Stockholm mitteilte. Sie habe die erste umfassende Darstellung der Einkommen und der Arbeitsmarktbeteiligung von Frauen im Laufe der Jahrhunderte vorgelegt. »Ihre Forschungen haben uns neue und oft überraschende Einblicke in die historische und aktuelle Rolle der Frauen auf dem Arbeitsmarkt gegeben«. (Reuters/jW)

  • Leserbrief von Onlineabonnent/in Joachim S. aus Berlin (9. Oktober 2023 um 21:14 Uhr)
    Ein Nobelpreis war einst die allseits respektierte Auszeichnung für außergewöhnliche Leistungen. Seit sich auch die Wissenschaft zur Hure der Bejaher längst überkommener Verhältnisse gemacht hat, verkommt die Verleihung von immer mehr Preisen – hervorgehoben werden können die für Frieden, für Literatur oder für Wirtschaft – immer mehr zur peinlichen Schmonzette. Leistungen, bei denen oft schon nach einem Jahr keiner mehr weiß, worin sie eigentlich bestanden haben – lohnt es sich eigentlich noch, über sie zu berichten?
    • Leserbrief von Onlineabonnent/in Heinrich H. aus Stadum (10. Oktober 2023 um 15:30 Uhr)
      Als erstes sollte man die Formulierung im Artikel »Der sogenannte Nobelpreis für Wirtschaft geht in diesem Jahr an …« zur Kenntnis nehmen. Wikipedia hilft auch hier weiter: »Der Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften (schwedisch Sveriges riksbanks pris i ekonomisk vetenskap till Alfred Nobels minne, wörtlich ›Preis der Schwedischen Nationalbank in Wirtschaftswissenschaft in Erinnerung an Alfred Nobel‹) ist ein 1968 von der Schwedischen Nationalbank anlässlich ihres 300jährigen Bestehens gestifteter und 1969 erstmals verliehener Preis, der als der renommierteste im Bereich der Wirtschaftswissenschaften gilt. Da er jährlich zusammen mit den Nobelpreisen verliehen wird und mit der gleichen Preissumme dotiert ist, wird er im allgemeinen Sprachgebrauch als Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften oder Wirtschaftsnobelpreis bezeichnet; eine offizielle deutsche Bezeichnung existiert nicht.« (https://de.wikipedia.org/wiki/Alfred-Nobel-Ged%C3%A4chtnispreis_f%C3%BCr_Wirtschaftswissenschaften) Als zweites sollte man sich erinnern, was Nobel mit den Preisen bezweckte: Er sollte »als Preis denen zugeteilt werden, die im verflossenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen geleistet haben«. Es ist also nicht die Wissenschaft die Hure, die Huren sind die Nobelkomitees. Dieser (weite) Themenkreis wäre einer Behandlung auf der jW-Seite »Natur & Wissenschaft« wert.

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